Explosion in nordfranzösischem Akw: Laut Behörden „kein nukleares Risiko“ – Fünf Menschen „leicht beeinträchtigt“

Im Kernkraftwerk Flamanville im Département Manche im Norden Frankreichs hat es am Donnerstag eine Explosion gegeben: Nach Angaben der Behörden explodierte außerhalb des atomaren Bereichs ein Ventilator, ein Strahlungsrisiko bestand demnach nicht.
Titelbild
Akw in Frankreich. (Symbolbild)Foto: PATRICK HERTZOG/AFP/Getty Images
Epoch Times9. Februar 2017

Eine Explosion im nordfranzösischen Atomkraftwerk Flamanville hat am Donnerstag für Aufregung gesorgt. Nach Angaben der Behörden explodierte außerhalb des atomaren Bereichs ein Ventilator, ein Strahlungsrisiko bestand demnach nicht. „Es handelt sich nicht um einen Atomunfall“, betonte Präfekt Jacques Witkowski. Der Akw-Betreiber EDF sprach von einem Feuer in einem Maschinenraum. Fünf Menschen waren dem Rauch ausgesetzt, wurden den Behörden zufolge aber nicht verletzt.

Der Unfall ereignete sich gegen 9.40 Uhr. Ein Feuer im Maschinenraum von Abschnitt 1 des Atomkraftwerks habe zu einer „Detonation“ geführt, erklärte EDF. Ein Reaktor wurde heruntergefahren. Gegen Mittag teilten die Behörden mit, dass der Brand gelöscht sei.

„Fünf Menschen wurden durch den Rauch leicht beeinträchtigt“, sagte Präfekt Witkowski. „Sie sind unverletzt.“ Zuvor hatten die Behörden mitgeteilt, die fünf Menschen hätten leichte Vergiftungen erlitten.

Das Atomkraftwerk Flamanville liegt in der nordfranzösischen Normandie am Ärmelkanal, rund 25 Kilometer von der Hafenstadt Cherbourg entfernt. In dem Akw stehen zwei Atomreaktoren, die 1985 und 1986 ans Netz gingen und damit mehr als 30 Jahre alt sind. Ein dritter Reaktor wird dort gebaut, er soll nach massiven Verzögerungen Ende 2018 in Betrieb gehen.

In Frankreich kommt es immer wieder zu Zwischenfällen in Atomkraftwerken. Das Land ist hochgradig vom Atomstrom abhängig: Die 58 Atomreaktoren liefern rund 75 Prozent des französischen Stroms. Ein 2015 verabschiedetes Energiewende-Gesetz sieht vor, dass dieser Anteil bis 2025 auf 50 Prozent gesenkt werden soll, unter anderem durch einen Ausbau erneuerbarer Energien. (afp)



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