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Frankreich: Rettungskräfte im Department Var künftig nur noch mit schusssicheren Westen im Einsatz

In Toulon und anderen Städten des Departments Var werden Einsatzkräfte des medizinischen Notfalldienstes SAMU im Dienst künftig schusssichere Westen tragen. Hintergrund ist eine Eskalation der Gewalt in der Region, die vorwiegend auf „junge Männer zwischen 20 und 30 Jahren“ zurückgehe.

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Frankreichs Rettungsdienst bei einer Übung in Paris.

Foto: ALEXANDER KLEIN/AFP/Getty Images

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Rettungssanitäter und sonstige Angehörige des medizinischen Notfallpersonals im französischen Departement Var werden künftig während ihrer Dienstzeiten schusssichere Westen tragen. Dies hat der Notfalldienst SAMU (Service d’Aide Médicale) in einer Pressemitteilung bekannt gegeben.
Hintergrund der Entscheidung ist die zunehmende Eskalation der Gewalt in Toulon und anderen Städten des Verwaltungsbezirks, die mittlerweile auch vor Ärzten und Krankenhauspersonal nicht mehr haltmacht. Neben bewaffneten Angreifern auf den Straßen sei es zudem auch mehrfach zu Vorfällen mit psychisch labilen Patienten gekommen, berichtet die Zeitung „Le Parisien“.

„Kärcher“-Versprechen wurde nicht erfüllt

Auch vor Terroranschlägen sei das Personal bislang nicht ausreichend geschützt. Künftig soll jede mobile Rettungseinheit, die aus mindestens einem Arzt, einem Sanitäter und einer Krankenschwester besteht, einen Satz Schutzwesten ausgehändigt bekommen.
Erst Anfang September seien in Seyne-sur-mer nahe Toulon ein junger Fußballer und ein 14-Jähriger bei einem nächtlichen Angriff getötet worden, bei dem es sich um einen Racheakt gehandelt haben könnte. Die Eskalation der Gewaltdelikte gehe vor allem auf „junge Männer zwischen 20 und 30 Jahren“ zurück.
Neben illegalen Einwanderern und Banden aus den Vorstadtvierteln, die Ex-Präsident Nicolas Sarkozy 2005 mit dem „Kärcher“ bekämpfen wollte, sind auch Linksextremisten für die zunehmende Gewalt verantwortlich. Bei den Krawallen am 1. Mai vergangenen Jahres in Paris hatten diese beispielsweise gezielt versucht, Polizisten in Brand zu setzen.

In Schweden seit 2017 üblich

Neben der Rettung klagen auch Polizei und Feuerwehr über zunehmende Übergriffe gegen Einsatzkräfte, beispielsweise in der Alpen-Mittelmeerregion. Auf Twitter haben diese deshalb unter dem Motto „Touche pas a mon pompier“ („Fasse nicht meinen Feuerwehrmann an“) eine Videokampagne ins Leben gerufen, um die Bevölkerung für die Entwicklung zu sensibilisieren.
In Schweden tragen Notfallkräfte bereits seit 2017 schusssichere Westen, wenn sie zum Einsatz in sogenannte „besonders sensible Gebiete“ gerufen werden, wie die dortige euphemistische Umschreibung für No-Go-Areas lautet.
Reinhard Werner schreibt für die Epoch Times zu Wirtschaft, gesellschaftlichen Dynamiken und geopolitischen Fragen. Schwerpunkte liegen dabei auf internationalen Beziehungen, Migration und den ökonomischen Folgen politischer Entscheidungen.

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