Frankreichs Premier nach Polizisten-Mord: „Werden neue Anschläge erleben“

"Wir werden neue Anschläge erleben", sagt Frankreichs Premier nach dem Mord an einem Polizisten und dessen Partnerin nahe Paris. Er kündigte verstärkte Präventiv-Arbeit der Behörden an.
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Frankreichs Premierminister Manuel Valls kündigt eine Verstärkung der Anti-Terror-Maßnahmen an.Foto: PATRICK KOVARIK/AFP/Getty Images
Epoch Times15. Juni 2016

Man habe die Gefahr unterschätzt, die von dem islamistischen Attentäter ausging – diesen Vorwurf bekam Frankreichs Premierminister Manuel Valls nach dem Terroranschlag auf einen Polizisten und dessen Lebensgefährtin zu hören.

Der 25-jährige Täter Larossi Abballa war bereits 2013 zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden, weil er Kontakte zu Dschihadisten unterhielt. Am Montag hatte er als Anhänger der Terrormiliz IS im Pariser Vorort Magnanville einen stellvertretenden Polizeichef und seine Partnerin mit Messern niedergemetzelt. 

Der Pariser Staatsanwalt François Molins hatte bereits am Dienstag erklärt, abgehörte Telefonate hätten keine Hinweise auf die Tat ergeben. Das berichtete die "Welt".

Die Gefahr neuer Anschläge ist groß

Für Valls ist der Anschlag ein weiteres Alarmzeichen. Er kündigte verstärkte Präventivarbeit an. "Wir müssen die Arbeit fortsetzen, wir müssen die Maschen des Netzes enger ziehen, wir müssen der Polizei, der Gendarmerie und den Geheimdiensten weiterhin alle Mittel geben", sagte Valls auf "France Inter".

Weil die IS-Miliz sich in Syrien und dem Irak zurückziehe, attackiere sie verstärkt westliche Länder, betonte der Premierminister.

Valls: Unschuldige werden sterben

“Wir werden neue Anschläge erleben. Weitere Unschuldige werden ihr Leben verlieren", schätzte Valls die Lage ein. "Das ist leider die Wahrheit." Konservative Forderungen nach Internierungslagern für radikalisierte Islamisten wies Valls jedoch zurück.

Der Attentäter vom Montag soll seinen Angriff sogar live über seinen Facebook-Account übertragen haben. Das berichtete der als Dschihadismus-Experte geltende Journalist David Thomson, der für den französischen Sender RFI arbeitet. Im Facebook-Video habe der Tätere weitere Bluttaten angekündigt mit den Worten: “Die Europameisterschaft wird ein Friedhof.”(kf)



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