VIDEO: „Gelbwesten“ setzen sich nicht nur in Paris und Nizza über Demonstrationsverbot hinweg

Macron ordnete für den 19. Protesttag der "Gelbwesten" den Einsatz der Armee an – Trotz Verbot demonstrieren landesweit 40.500 Menschen. Kundgebungen und Proteste gab es nicht nur in Paris, sondern auch in Nizza, Marseille, Toulouse, Bordeaux, Dijon, Rennes und Clermont-Ferrand.
Titelbild
"Gelbwesten" demonstrierten am 23. März auch vor dem Montmartre, in Paris.Foto: GEOFFROY VAN DER HASSELT/AFP/Getty Images
Epoch Times23. März 2019

Aus Protest gegen den französischen Präsidenten Emmanuel Macron sind am Samstag in Nizza rund 40.500 „Gelbwesten“ trotz Demonstrationsverbots auf die Straße gegangen.

Die Menschen protestierten im ganzen Land, davon 5.000 in Paris, wie Innenminister Christophe Castaner mitteilte. Am vergangenen Wochenende, als es in der Hauptstadt schwere Ausschreitungen gegeben hatte, waren es landesweit gut 32.000 Menschen gewesen.

Schwere Krawalle blieben den Angaben zufolge aus. Im ganzen Land seien aber mindestens 233 Menschen vorläufig festgenommen worden, so Castaner weiter.

Die Demonstranten zogen in Paris von der Place Denfert-Rochereau im Süden des Hauptstadt zur Kirche Sacré-Coeur im nördlichen Stadtviertel Montmartre. Es blieb bis zum Ende der Demonstration ruhig.

Am Triumphbogen am oberen Ende der Champs-Elysées standen dutzende Polizeifahrzeuge, darunter auch gepanzerte Fahrzeuge und Wasserwerfer. Polizisten durchsuchten die Taschen von Passanten und gingen vor den verbarrikadierten Schaufenstern der Geschäfte Streife.

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Macron ordnete Einsatz der Armee an

Ein Demonstrationsverbot galt außerdem in Paris auf dem Boulevard Champs-Elysées und am Triumphbogen. Dort hatten Randalierer am vergangenen Samstag viele Geschäfte zerstört und teilweise angezündet. Premierminister Edouard Philippe hatte daraufhin ein härteres Vorgehen gegen Gewalttäter angekündigt.

Macron ordnete zum Schutz öffentlicher Gebäude und anderer Einrichtungen bei den „Gelbwesten“-Protesten am Samstag den Einsatz von Anti-Terror-Kräften der Armee an, um die Polizei zu entlasten. Die Opposition kritisierte, dass die Regierung damit die „Gelbwesten“ mit Terroristen gleichsetze und warnte vor Zusammenstößen zwischen Soldaten und Demonstranten.

Zur Begründung des Verbots hieß es, vor dem Besuch des chinesischen Staatschef Xi Jinping am Sonntag in Nizza sollten „Krawalle“ vermieden werden. Macron will den chinesischen Staatschef dort zu einem Abendessen empfangen.

Armee an den Champs-Elysees und auch am Eiffelturm in Paris, 23. März 2019. Foto: Kiran Ridley/Getty Images

Protestmarsch in Paris, 23. März 2019. Foto: KENZO TRIBOUILLARD/AFP/Getty Images

Die französische Gendarmeri in Paris, 23. MÄrz 2019. Foto: FRANCOIS GUILLOT/AFP/Getty Images

Verbot in Toulouse

Demonstrationsverbote gab es auch in Toulouse, Bordeaux, Dijon, Rennes und in Nizza. In Nizza sollten vor einem Besuch des chinesischen Präsidenten Xi Jinping am Sonntag Krawalle vermieden werden. Trotzdem versammelten sich am Samstag „Gelbwesten“ auf einem Platz unweit des Hafens. Die Demonstranten wurden von der Polizei eingekesselt. 26 Menschen wurden festgenommen, ein Demonstrant wurde verletzt.

Zusammenstöße gab es auch in Nantes und Montpellier. In Montpellier, wo nach Angaben der örtlichen Behörden 4500 Menschen an der Demonstration teilnahmen, setzte die Polizei Wasserwerfer ein, weil Beamte mit Bierdosen und -flaschen beworfen wurden.

Es war der 19. Protestsamstag in Folge seit Beginn der „Gelbwesten“-Bewegung vor gut vier Monaten. Die „Gelbwesten“ fordern unter anderem mehr soziale Gerechtigkeit, höhere Renten und die Wiedereinführung der Vermögensteuer. Einige von ihnen wollen im Mai bei den Europawahlen kandidieren. (afp/ks)

Paris, vor dem Justizpalast, 23. MÄrz 2019. Foto: Kiran Ridley/Getty Images

Polizeifahrzeuge in Paris, 23. März 2019. Foto: FRANCOIS GUILLOT/AFP/Getty Images

Überwachung im Kontrollzentrum DOPC der Pariser Polizei „Central Directorate of Public and Mobility Policy“ (Direction de l’Ordre Public et de la Circulation, DOPC) am 19. Protesttag der „Gelbwesten“. Foto: GEOFFROY VAN DER HASSELT/AFP/Getty Images



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