Generalstabschef warnt: Österreicher sind auf Krisenfälle überhaupt nicht vorbereitet
Generalstabschef Othmar Commenda warnt: "Die Österreicher sind auf Krisen überhaupt nicht vorbereitet."

Was passiert, wenn Benzin knapp wird und die Regale nicht mehr aufgefüllt werden können?
Foto: Jens Büttner/dpa
Der österreichische Generalstabschef Othmar Commenda sprach nicht etwa über Raketenbeschuss oder Bombenabwurf, sondern über vermeintlich kleinere Attacken, die das zivile Leben sehr schnell in die Sackgasse führen könnten.
Dazu gehören Cyberattacken, Ausfall von Internet und Telefonverbindungen, Stromausfälle, Verkehrsblockaden durch Terroranschläge, Trinkwasserknappheit, so Commenda berichteten die „Oberösterreichischen Nachrichten“.
Mit diesen Aussagen konfrontierte der Generalstabschef seine Zuhörer bei einem Vortrag der „Agrar-Info-Exklusiv“ in Linz. Commenda zeigte sich überzeugt, dass „die Österreicher auf derartige Krisen überhaupt nicht vorbereitet sind.“
Die meisten Haushalte hätten keine Vorräte mehr, auch würden ohne Energie die Kühlaggregate und Heizungen versagen. Was nützt auch ein voller Tiefkühlschrank, wenn kein Strom da ist?
Auch Transporte gäbe es dann keine mehr, keine Nachfuhr an Öl und Benzin. Und ohne elektrisches Licht wäre schnell ein „Chaos“ zu befürchten.
Commenda nahm auch eine „umfassenden Landesverteidigung“ in den Blick. Diese beinhalte die zivile, wirtschaftliche und – besonders wichtig – die geistige Landesverteidigung, schreiben die OÖ-Nachrichten. „Wir müssen die Menschen dafür sensibilisieren, dass es diese Gefahren nicht nur im Fernsehen und weit weg gibt.“
Aber auch die Armee müsse „zukunftsfit“ gemacht werden. „Eine Armee, die sich in der Krise nicht mehr selbst bewegen kann, ist keine Hilfe“, kritisierte der oberste Soldat den Sparzwang, der die Rolle der Armee als strategische Handlungsreserve der Republik beinahe zerstört habe. – Offenbar nicht nur in Deutschland ein Problem. – „Mit ökonomischem Denken sind Krisen nicht bewältigbar“, sagte Commenda. (rls)
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