Griechenland verweigert meist Rücknahme von Migranten – nur 14 Rückführungen

Griechenland verweigert die Rücknahme von Migranten, wie es von den Dublin-Regeln verlangt wird.
Titelbild
Migranten auf Lesbos, Griechenland.Foto: ANTHI PAZIANOU/AFP/Getty Images
Epoch Times28. September 2019

Griechenland verweigert in fast allen Fällen die Rücknahme unerlaubt weitergereister Migranten, wie es von den Dublin-Regeln verlangt wird. Im laufenden Jahr erhielt Athen 7.589 Anfragen von Schengen-Staaten, dorthin weitergezogene Asylbewerber zurückzunehmen. Positiv beantwortet wurden 323 Anfragen, überstellt wurden nur 14 Migranten.

Dies teilte die EU-Kommission der „Welt am Sonntag“ auf Anfrage mit. Umgekehrt funktioniert die Rücknahme besser: Griechenland stellte 3.435 Ersuche, erhielt 1.693 Zusagen, in 1.364 Fällen kam es zur Überstellung in Schengen-Staaten.

Schlecht funktioniert indes auch die Umsetzung der EU-Türkei-Vereinbarung durch die griechischen Behörden. In dem Abkommen vom März 2016 ist festgelegt, dass alle auf den Ägäis-Inseln ankommenden Migranten in die Türkei zurückgeschickt werden. Im Gegenzug versprach die EU, für jeden zurückgebrachten Syrer, einen aus dem Bürgerkriegsland stammenden Flüchtling einzufliegen.

Wie die „Welt am Sonntag“ unter Berufung auf eine Aufstellung des UNHCR berichtet, wurden bis Ende August dieses Jahres insgesamt 1.907 Personen abgeschoben – obwohl fast 110.000 Menschen anlandeten.

Es wurde also nur etwa einer von 50 Bootsmigranten in die Türkei zurückgebracht. 351 Abgeschobene waren Syrer, dies entsprach einem Anteil von 18 Prozent. 38 Prozent stammten aus Pakistan, elf Prozent aus Algerien und sechs Prozent aus Afghanistan. (dts)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion