Hollande auf Gedenkfeier für Nizza-Opfer: Die Menschlichkeit wird über den Terror siegen

"Die Opfer dieser Barbarei hatten nicht alle dieselbe Herkunft, denselben Lebenslauf, dieselbe Hautfarbe, dieselbe Religion, doch heute sind die alle vom Unglück geeint", sagte der Präsident in der im Fernsehen übertragenen Zeremonie auf dem Schlosshügel nahe der Altstadt von Nizza.
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Frankreichs Präsident Francois HollandeFoto: Thierry Chesnot/Getty Images
Epoch Times15. Oktober 2016

Bei der Gedenkfeier für die Opfer des Anschlags von Nizza vor drei Monaten hat sich Frankreichs Präsident François Hollande überzeugt gezeigt, dass sich die Menschlichkeit gegen den Terror durchsetzen wird. Der Attentäter habe bei dem Angriff am Nationalfeiertag am 14. Juli „die nationale Einheit“ Frankreichs angegriffen, sagte Hollande am Samstag. Dieses „unheilvolle Unternehmen wird aber scheitern, die Einheit, die Freiheit, die Menschlichkeit werden sich am Ende durchsetzen“.

An der Gedenkfeier für die 86 Opfer des islamistischen Anschlags von Nizza nahmen mehrere hundert Gäste teil, neben Überlebenden und Angehörigen der Opfer auch Minister und Abgeordnete. Auch der frühere konservative Präsident Nicolas Sarkozy sowie die Vorsitzende der rechtspopulistischen Front National, Marine Le Pen, wohnten der Gedenkfeier in der südfranzösischen Küstenstadt bei.

„Die Opfer dieser Barbarei hatten nicht alle dieselbe Herkunft, denselben Lebenslauf, dieselbe Hautfarbe, dieselbe Religion, doch heute sind die alle vom Unglück geeint“, sagte der Präsident in der im Fernsehen übertragenen Zeremonie auf dem Schlosshügel nahe der Altstadt von Nizza. Er hob hervor, dass nach dem Anschlag in allen Kirchen, Moscheen und Synagogen von Nizza für die Opfer gebetet worden sei.

Die Trauerfeier war ursprünglich für Freitag geplant, wurde aber wegen starker Regenfälle um einen Tag verschoben. Ein in Nizza lebender Tunesier war am Abend des 14. Juli auf der Strandpromenade Nizzas mit einem Lastwagen in eine Menschenmenge gerast, die einem Feuerwerk aus Anlass des Nationalfeiertags beiwohnte. Der 31-Jährige tötete 86 Menschen, bevor er von der Polizei erschossen wurde.

Zu dem Attentat bekannte sich die Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS), doch haben Ermittler bisher keine direkte Verbindung des Attentäters Mohamed Lahouiaej Bouhlel zu der Extremistengruppe feststellen können. Der Anschlag war das schwerste Attentat in Frankreich nach der Serie koordinierter Angriffe auf Bars, Restaurants und die Konzerthalle Bataclan in Paris, bei der am 13. November 2015 130 Menschen getötet worden waren.

Unter den Opfern von Nizza waren auch drei Deutsche – eine Lehrerin und zwei Schülerinnen aus Berlin. Insgesamt wurden 15 Kinder bei dem Attentat getötet, 98 weitere wurden verletzt. Rund ein Drittel der Opfer waren Muslime. Neben Deutschen waren auch zahlreiche andere ausländische Touristen betroffen. Noch immer sind Verletzte des Anschlags in Frankreich und im Ausland im Krankenhaus in Behandlung.

Nach dem Attentat war der Stadt vorgeworfen worden, keine ausreichenden Sicherheitsvorkehrungen für die Feiern getroffen zu haben. Der Anschlagsort auf der Promenade des Anglais war am Samstag praktisch verlassen bis auf die massiv präsenten Sicherheitskräfte. Der Anschlag hat den wichtigen Tourismussektor schwer getroffen. Die Hoteliers und Taxifahrer in Nizza boten den Angehörigen der Opfer am Samstag ihre Dienste kostenlos an. (afp)



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