Idomeni-Flüchtlinge: Im Wald versteckt oder nach Bulgarien unterwegs

Nachdem Idomeni geräumt wurde, haben Flüchtlinge und Migranten neue Lager im Wald improvisiert, denen wiederum die Räumung droht. Bulgarien fing derweil besonders viele Einwanderer ab.
Titelbild
Ein Mann packt seine Sachen bei der Räumung von Idomeni am 24. Mai.Foto: YANNIS KOLESIDIS/AFP/Getty Images
Epoch Times30. Mai 2016

Ehemalige Bewohner des wilden Camps an der mazedonischen Grenze haben sich nur wenige Kilometer von Idomeni auf einer Art Plateau im Freien niedergelassen. Dies zögen sie staatlichen Unterkünften in ausrangierten Industriegebäuden und Kasernen vor, berichtete die Athener Tageszeitung "Kathimerini" laut n-tv.

In nur drei Tagen war das Lager von Idomeni diese Woche geräumt worden – schneller als griechische Behörden veranschlagt hatten.

Viele der Bewohner verließen bereits vor einer Woche den Ort, um nicht in staatliche Aufnahmelager gebracht zu werden. Deshalb seien nur 3700 der rund 8500 Migranten umgesiedelt worden, die zuletzt dort campierten, so die Zeitung.

Die tausenden Verschwundenen versteckten sich im Wald und tauchten nun an anderen Stellen wieder auf, heißt es in dem Bericht. Zum Beispiel im kleineren, wilden Lager bei Polykastro etwa 20 Kilometer südlich von Idomeni.

Auch Piräus soll geräumt werden

Wie die „Zeit“ berichtet, plant die griechische Regierung nun, auch diese kleineren Lager zu räumen. Priorität habe außerdem die Auflösung eines wilden Lagers im Hafen von Piräus mit rund 2.000 Menschen sowie eines provisorischen staatlichen Lagers im alten Flughafen von Athen mit etwa 4.500 Menschen, so die griechische Regierung laut „Zeit“. Die Menschen sollen in organisierten Lagern untergebracht werden. Diese stehen jedoch wegen schlechter Versorgungsbedingungen in der Kritik.

Unterwegs nach Bulgarien?

Nach der Räumung von Idomeni stoppte Bulgarien am Wochenende rund 150 Menschen an der Grenze zu Griechenland. Bulgariens Innenministerium entsandte hatte bereits Soldaten zur Unterstützung des Grenzschutzes. Dieses Wochenende musste man erstmals eingreifen, berichtete die Kronenzeitung.

Bulgaren stoppten 150 Migranten

56 Personen seien laut der bulgarischen Nachrichtenagentur Focus versteckt in einem Güterzug nach Bulgarien eingereist und sofort wieder nach Griechenland zurückgeschickt worden. 96 weitere Migranten sollen zudem festgenommen worden sein. Schlepper hätten den Migranten vorgelogen, dass die Fahrt nach Mazedonien gehe, hieß es. Regierungschef Boiko Borissow sagte laut Krone: "Wir wollen ein Zeichen an die Flüchtlinge setzen, dass eine Reise über Bulgarien sinnlos ist."

An der bulgarischen Grenze zu Griechenland gibt es derzeit noch keine Zäune. Die Regierung in Sofia sei bereit, bei Bedarf auch dort Drahtzäune zu errichten (rf)



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