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Innenminister Salvini: „Ich erlaube niemandem, die ‚Diciotti‘ zu verlassen“

Italiens Innenminister untersagt 67 Migranten das Verlassen des Schiffes "Diciotti" im Hafen von Trapani auf Sizilien. Einige dieser Menschen sollen auf einem anderen Schiff bereits gegen die Besatzung vorgegangen sein.

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Es darf keiner von Bord des Schiffes "Diciotti" gehen.

Foto: ALESSANDRO FUCARINI/AFP/Getty Images

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Italiens Innenminister Matteo Salvini hat 67 Migranten, die im Mittelmeer von der italienischen Küstenwache aufgegriffen wurden, das Verlassen des Schiffes untersagt.
Nachdem die „Diciotti“ am Donnerstagnachmittag im Hafen der sizilianischen Stadt Trapani anlegen durfte, verbot Salvini den Menschen an Bord, an Land zu gehen. „Ich erlaube niemandem, die ‚Diciotti‘ zu verlassen“, sagte Salvini am Rande des EU-Innenministertreffens in Innsbruck. „Wenn es jemand macht, dann auf eigene Verantwortung.“

Einige der Menschen gingen italienische Schiffsbesatzung an

Salvini hatte der „Diciotti“ am Mittwoch zunächst das Anlegen in einem italienischen Hafen verweigert. An Bord befinden sich 58 Männer, drei Frauen und sechs Kinder. Sie waren zunächst vom italienischen Schiff „Vos Thalassa“ vor der libyschen Küste an Bord genommen worden.
Einige der Menschen sollen jedoch auf der „Vos Thalassa“ gegen die Besatzung vorgegangen sein. Medienberichten zufolge schlossen sich die Besatzungsmitglieder daraufhin im Kommandoraum ein und verständigten die Rettungszentrale in Rom.

Konsequenzen angedroht

Salvini hatte am Mittwoch von „Verbrechern“ und „gewalttätigen Piraten“ gesprochen, die „in Handschellen“ von Bord geholt werden sollten. Am Donnerstag drohte der italienische Innenminister den Migranten erneut:
„Wenn es Gewalt (an Bord der ‚Vos Thalassa‘) gab, werden die Verantwortlichen ins Gefängnis gehen, und wenn es nicht so war, dann hat jemand gelogen und wird die Konsequenzen tragen.“
Der Vize-Ministerpräsident und Vorsitzende der Partei Lega will die Zahl der in Italien ankommenden Flüchtlinge auf Null senken. Im Juni hatte er entschieden, dass Schiffe von Hilfsorganisationen nicht mehr in italienischen Häfen anlegen dürfen.
Dieses Verbot will Salvini auch auf die Schiffe offizieller internationaler Missionen im Mittelmeer ausweiten. Er will damit den Druck auf die anderen EU-Staaten erhöhen, selbst Migranten aufzunehmen. (afp)

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