Italienischer Staatsanwalt fordert schärfere Anti-Mafia-Gesetze in Deutschland

Der gegen die italienische Mafia kämpfende Staatsanwalt Gratteri hat härtere Gesetze gegen das organisierte Verbrechen in Deutschland gefordert.
Titelbild
Verhaftung eines Ndrangheta Mitglieds in Italien. Januar 2018.Foto: ANTONIO TACCONE/AFP/Getty Images
Epoch Times5. April 2018

Der gegen die italienische Mafia kämpfende Staatsanwalt Nicola Gratteri hat härtere Gesetze gegen das organisierte Verbrechen in Deutschland gefordert.

„Deutschland hat sehr gute Ermittlungsbehörden, aber es fehlen – wie in den meisten europäischen Ländern – die entsprechenden Antimafiagesetze“, sagte Gratteri dem Magazin „Zur Sache Baden-Württemberg“ des Südwestrundfunks vom Donnerstag. So gebe es hierzulande keinen Straftatbestand der „Bildung einer mafiösen kriminellen Vereinigung“.

Gesetzgeberisch sei Deutschland nicht ausreichend auf den Kampf gegen die Mafia vorbereitet, sagte Gratteri. Der Grund sei in der irrigen Annahme zu suchen, es gebe die Mafia in Deutschland nicht. Dabei seien deren Organisationen auch hier sehr präsent.

Im Januar waren deutsche und italienische Ermittler gemeinsam gegen die kalabrische Mafia vorgegangen. In den beiden Ländern wurden dabei zeitgleich mehr als 170 Verdächtige festgenommen und Vermögen in Millionenhöhe beschlagnahmt.

In Deutschland wurden damals elf mutmaßliche Mitglieder der Mafiaorganisation ‚Ndrangheta gefasst. Sie sollen nach Polizeiangaben unter anderem an Erpressungen und Geldwäsche beteiligt gewesen sein. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion