„So schnell er gekommen ist, so schnell wird er auch wieder weg sein“: Renzi sieht Salvini vor dem Aus

Titelbild
Matteo Renzi.Foto: Elisabetta Villa/Getty Images
Epoch Times23. Mai 2019

Italiens ehemaliger Ministerpräsident Matteo Renzi sieht den Innenminister und stellvertretenden italienischen Ministerpräsidenten, Matteo Salvini, und die Regierung in Rom kurz vor dem Aus.

„So schnell er gekommen ist, so schnell wird er auch wieder weg sein. Salvini sieht bereits den eigenen Abspann laufen“, sagte Renzi der „Süddeutschen Zeitung“ (Freitagsausgabe).

Spätestens im Herbst, wenn die Lega Nord und die Fünf-Sterne-Bewegung das Geld für den Haushalt 2020 finden müssten, werde der Bluff ihrer Politik auffliegen.

Die Rechnung der Populisten geht nicht auf, die Zahlen der Wirtschaft sind desaströs, sie haben das Land heruntergewirtschaftet. Populismus funktioniert eben nur in der Opposition“, so Italiens ehemaliger Ministerpräsident weiter.

Wenn es ums Geld gehe, seien die Italiener sehr pragmatisch und empfindlich. Fast drei Jahre lang war Renzi italienischer Premierminister bis Ende 2016. Nun ist er Senator, Fraktionsmitglied des sozialdemokratischen Partito Democratico (PD).

Seit einiger Zeit wühlt er den politischen Betrieb wieder auf. Vor fünf Jahren, bei den Europawahlen 2014, hatte er seine Partei als Sekretär zu einem Traumergebnis geführt: 40,8 Prozent. Nie stand sie höher.

Ich sah die Welle nicht kommen, die da aus dem Netz auf uns zurollte, eine Welle aus Populismus und Fake News. Sie hat uns weggespült“, sagte Renzi mit Blick auf die rasenden Politzyklen in seinem Land.

Das „Karussell“ drehe sich schnell. „In Italien ist es seit 1992 keiner Regierung gelungen, wiedergewählt zu werden. Wir leben eine perfekte, chaotische Alternanz: jede Legislatur eine neue Regierungsmehrheit. Beim nächsten Mal sind wir wieder dran“, so der ehemalige italienische Premierminister weiter. (dts)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion