Kinderhilfswerk kritisiert: Eltern machen sich keine Gedanken ob Fotos ihrer Kinder im Netz in falsche Hände geraten

Das Deutsche Kinderhilfswerk kritisiert ein fehlendes Problembewusstsein vieler Erwachsener beim Umgang mit Kinderfotos in sozialen Medien. "Ein großer Teil der Erwachsenen macht sich anscheinend keine Gedanken über die Risiken, dass Bildmaterial von ihren Kindern in falsche Hände gerät", warnte Thomas Krüger, Präsident des Deutschen Kinderhilfswerkes.
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Epoch Times2. November 2017

Das Deutsche Kinderhilfswerk kritisiert ein fehlendes Problembewusstsein vieler Erwachsener beim Umgang mit Kinderfotos in sozialen Medien. Rund ein Drittel (34 Prozent) derjenigen, die Bilder und Informationen von Kindern posten, beziehen die Kinder gar nicht mit ein, wie eine am Donnerstag in Berlin veröffentliche Umfrage im Auftrag des Kinderhilfswerks zeigt.

30 Prozent informieren die Kinder lediglich darüber. Eine Erlaubnis der Kinder für die Verbreitung der Bilder holen demnach nur 31 Prozent der Befragten ein. „Ein großer Teil der Erwachsenen macht sich anscheinend keine Gedanken über die Risiken, dass Bildmaterial von ihren Kindern in falsche Hände gerät“, warnte Thomas Krüger, Präsident des Deutschen Kinderhilfswerkes.

Persönlichkeitsrechte von Kindern erstreckten sich über alle Lebensbereiche – und damit auch auf den digitalen Raum. Es sei daher wichtig, nicht nur bei den Kindern selbst, sondern auch bei Erwachsenen und insbesondere den Eltern ein Bewusstsein für den Umgang mit persönlichen Informationen in sozialen Medien zu schaffen, forderte Krüger.

Nach Berechnungen der Organisation sind fast vier Millionen Kinder und Jugendliche in Deutschland von der Veröffentlichung ihrer Bilder oder Informationen über sie in sozialen Medien betroffen. Auf die Frage, ab welchem Alter Kinder in die Entscheidung über eine Veröffentlichung ihrer persönlichen Daten über soziale Medien einbezogen werden sollten, antworteten die befragten Erwachsenen mehrheitlich, dass dies erst ab einem Alter von zehn Jahren sinnvoll sei.

Gleichzeitig informiert sich nur etwa die Hälfte (54 Prozent) der Befragten über das Thema Privatsphäre und Persönlichkeitsrechte bei der Nutzung sozialer Medien. Der Datenschutz ist immerhin für 51 Prozent relevant.

Die Plattformbetreiber selbst sind für 41 Prozent der Befragten Anlaufstelle zur Informationsbeschaffung. Bei ihnen wird auch die Hauptverantwortung für die Bereitstellung von Informationen zu rechtlichen Aspekten bei der Nutzung sozialer Medien gesehen. Das Politikforschungsinstitut Kantar Public befragte im August deutschlandweit mehr als tausend Bürger über 18 Jahren. (afp)



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