Londoner Messerattacke (Liveticker): Polizei sieht „keine Beweise für terroristische Motivation“

Messerattacke auf mehrere Menschen in London: Ein 19-Jähriger tötete eine rund 60 Jahre alte Frau und verletzte fünf weitere Menschen. Terror konnte zuerst nicht ausgeschlossen werden. Nun sagt die Londoner Polizei, sie habe keine Beweise dafür gefunden. EPOCH TIMES bringt Hintergründe aus britischen Medien im Liveticker.
Titelbild
Abtransport des Todesopfers vom Russell Square in London heute früh. Eine ca. 60-jährige war niedergestochen worden, fünf weitere Menschen wurden verletzt.Foto: JUSTIN TALLIS/AFP/Getty Images
Epoch Times4. August 2016

+++ Liveticker  für heute beendet +++

14:23 Uhr:  Die psychische Verfassung des Täters ist weiterhin Hauptgegenstand der Ermittlungen, die schnell vorangingen, teilt Londons Polizei auf Twitter mit. Ein Ermittler wurde  zitiert: „Wir sind stolz darauf, dass unser bewaffnetes SEK innerhalb von 6 Minuten am Tatort eintraf und den Verdächtigen allein mittels Elektroschockpistole festnahm.“

14:16 Uhr: Polizei: Täter von London war „nicht radikalisiert“

DPA meldet: Der 19-jährige Mann, der am Abend eine Frau in London mit einem Messer getötet und fünf weitere Menschen verletzt haben soll, war der Polizei zufolge nicht radikalisiert. Wie die Londoner Polizei mitteilte, handelt sich bei dem Mann um einen Norweger mit somalischen Wurzeln. Es seien keine Beweise gefunden worden, dass der Mann „auf irgendeine Art von Terrorismus motiviert“ gewesen sei.

Bei der getöteten Frau handelt es sich demnach um eine US-Amerikanerin. Die Verletzten stammen aus Australien, den USA, Israel und Großbritannien, ließ die Polizei wissen.

14:12 Uhr: Die Polizei fragte sofort, ob der Täter etwas schrie, als er zustach:

Der Telegraph berichtet von der Aussage eines Radfahrers, der kurz nach der Attacke vorbei radelte und von einer spanischen Familie um Hilfe gerufen wurde. Sie hatten begonnen, sich um die ältere, mittlerweile verstorbene Frau zu kümmern, die einen Stich in den Rücken bekommen hatte und gegen einen Zaun gesackt war.

Der 40-jährige Brasilianer, der seinen Namen nur als Fernando angeben möchte, sagte er sah außerdem einen Engländer mit einer Verletzung im oberen Brustbereich und ein „jüngeres Mädchen“ mit einer Wunde am Oberarm. Er rief dann sofort den Rettungswagen.

Fernando fügte hinzu, dass er den Angreifer nicht gesehen hatte. Die Spanier jedoch beschrieben gegenüber der Polizei, der Mann habe schwarze Hosen und ein weißes Hemd getragen. Er habe sein Gesicht bedeckt, als er ausladende, stechende Bewegungen in Richtung seiner Opfer machte.

„Gleich als die Polizisten eintrafen, fragten sie, ob der Mann irgendetwas gerufen hatte“, so Fernando.

Die Zeugen antworteten, er habe nichts gesagt: „Als er auf die Menschen eingestochen hat, habe er weder gerufen noch geschrien.“

Die Gegend um den Russel Square ist eine Touristengegend.

11:31 Uhr: Laut Polizei ist der Täter nun vom Krankenhaus ins Gefängnis gebracht worden. Gegen ihn werde wegen Mordverdacht ermittelt.

11:30 Uhr: Zeuge sah Verhaftung von „dunkelhäutigem Mann Ende 20“

Ein Zeuge namens Zuhair Awartani befindet sich mit seiner Beobachtung im Widerspruch zur offiziellen Aussage der Polizei, die von einem 19-jährigen Täter spricht. Er habe gesehen, wie ein „dunkelhäutiger Mann Ende 20“ verhaftet wurde, so Awartani zu BBC.

Ein Zeuge, der anonym bleiben wollte, sagte zur BBC: Er habe gesehen, wie die Polizei den Täter gejagt und mit einer Elektroschockpistole angeschossen habe. „Der Typ hat sich die Seele aus dem Leib geschrien“ und „die Polizei hat gerufen ‚Stopp, stopp, stopp’“. Danach habe der Täter noch mindestens 30 bis 40 Minuten am Boden gelegen, während die Polizei auf den Krankenwagen für ihn wartete.

9:57 Uhr:  Täter „versuchte jeden zu treffen, den er kriegen konnte“

Ein Zeuge sagte laut Mail: „Ein Wahnsinniger rannte herum und stürzte sich mit einem Messer wahllos auf zufällig vorbeikommende Menschen und stach auf sie ein. Er versuchte jeden zu treffen, den er kriegen konnte.“

9:52 Uhr:  Terror oder nicht? Das ist die Frage: Scotland Yard gab bereits um 3:40 Uhr heute eine Pressekonferenz. Der Chef der Anti-Terroreinheit Mark Rowley sagte, der 19-jährige Täter scheine „erhebliche psychische Probleme“ zu haben – Terrorismus als Motiv sei jedoch nicht auszuschließen.

Aus Sicherheitsgründen und zur Beruhigung der Bevölkerung wurden heute morgen Dutzende Polizisten auf die Straßen Londons geschickt – darunter auch Mitglieder einer neuen Elite-Anti-Terror-Einheit, berichtet die Daily Mail.

9:40 Uhr:  Drei Verletzte konnten Krankenhaus bereits verlassen

Die Londoner Polizei berichtet, dass drei Verletzte der gestrigen Messerstecherei wieder zu Hause sind. Aktuell seien noch zwei Opfer im Krankenhaus. Auch der Täter befinde sich im Krankenhaus unter Überwachung.

9:35 Uhr:  Polizei-Einsatz wie bei Bombenattentaten 2005

So ein Polizeiaufgebot habe ich seit dem 7.7. nicht gesehen“, sagt eine Anwohnerin, die beschreibt, wie das SEK die Straße von Hauswand zu Hauswand mit Polizisten abriegelte. (Gemeint sind die Terror-Anschläge vom 7. Juli 2005, wo Selbstmord-Attentäter mehrere Bomben in Verkehrsmitteln zündeten und 52 Menschen töteten). Eine Frau habe in einer Blutlache gelegen, so die Zeugin laut Telegraph weiter.

9:28 Uhr Zeugen: SEK kam mit Kalaschnikows

Gäste eines nahegelegenen Hotels sahen, wie schwerbewaffnete Polizei mit AK47s zum Tatort eilte. Erst als sie Sirenen hörten und die Polizei sahen, bekamen sie den Vorfall mit. Ein Concierge berichtete, dass die Polizei die Hotelmitarbeiter bat, zu einem Meetingraum zu kommen. Die Gegend sei sehr friedlich. Es gebe in der Gegend viele Obdachlose, aber sie würden niemals Probleme verursachen, zitierte der Telegraph einen Zeugen.

9:11 Uhr: Londons Bürgermeister hat die Bevölkerung zu Ruhe und Wachsamkeit aufgefordert. Mittlerweile wurde bewaffnete Polizei auf den Straßen Londons in Stellung gebracht.

Sadiq Khan bestätigte, dass ein Mann am Tatort verhaftet wurde. Die Polizei arbeite hart daran, die Hintergründe der Tat zu klären, sagte er. Die Sicherheit der Bevölkerung sei seine Priorität, so Khan: „Ich fordere alle Londoner auf, ruhig und wachsam zu bleiben. Bitte melden Sie Verdächtiges an die Polizei. Wir alle spielen als Augen und Ohren für unsere Polizei und Sicherheitsdienste eine wichtige Rolle beim Schutz der Sicherheit Londons.“

9:03 Uhr:  Die Messerattacke am gestrigen Abend geschah in einer sehr ruhigen Gegend. Einige Zeugen erkannten sie erstmal nicht als solche, berichtet der Telegraph. Er zitierte den Mitarbeiter eines nahen Ladens, der von einer Touristengruppe über den Vorfall unterrichtet wurde: „Wir wussten nicht, was geschehen war. Die kamen hier rein und sagten, ein Mann schien eine Frau gejagt und auf sie eingestochen zu haben. Und dann begann er, auf andere Menschen einzustechen. Zuerst dachten sie, es war ein Raubüberfall …“

Der Russell Square-Anwohner Constantin Somerville sagte: „Es ist so eine sichere Gegend und sehr ruhig, speziell bei Nacht – Warum sollte jemand einen Anschlag in solch einer ruhigen Gegend verüben?“

Detail am Tatort: Der Vorfall ereignete sich nur Meter entfernt von einem Gedenkschild für die ermordete Labour-Abgeordnete Jo Cox. Das Schild hing gemeinsam mit Sonnenblumen an einem Metallzaun.

+++ Beginn des Livetickers +++

Ein 19-Jähriger hat im Zentrum Londons mehrere Menschen mit einem Messer angegriffen. Eine etwa 60 Jahre alte Frau wurde dabei am späten Mittwochabend getötet, fünf weitere Menschen wurden verletzt, wie die Polizei mitteilte.

Beamte überwältigten den Angreifer und nahmen ihn fest. Ein terroristischer Hintergrund könne nicht ausgeschlossen werden, doch erste Indizien sprächen dafür, dass die „psychische Verfassung“ des Mannes eine große Bedeutung in dem Fall habe, teilte ein Polizeisprecher am frühen Morgen mit.

Der Angriff ereignete sich der Polizei zufolge am Russell Square nahe dem Britischen Museum. Anrufer hatten der Polizei gegen 22.30 Uhr (Ortszeit) von einem Mann berichtet, der mit einem Messer auf Menschen einstach. Kurze Zeit später konnte der mutmaßliche Angreifer unter Einsatz eines Elektroschockers von den Beamten überwältigt und festgenommen werden.

Eine etwa 60-jährige Frau starb noch am Tatort. Zwei weitere Frauen und drei Männer erlitten „diverse Verletzungen“, wie die Polizei mitteilte. Über ihren Zustand war zunächst nichts bekannt.

Zum möglichen Motiv des Täters sagte ein Polizeisprecher: „Natürlich sollten wir zu diesem Zeitpunkt unvoreingenommen sein, was das Motiv betrifft, und daher bleibt Terrorismus ein Ermittlungsstrang“. Die Menschen müssten sich nun auf eine erhöhte Polizeipräsenz in London einstellen.

Erst am Mittwoch hatte Scotland Yard mitgeteilt, dass die Präsenz bewaffneter Polizeibeamter in der britischen Hauptstadt angesichts der aktuellen terroristischen Bedrohung verstärkt werden soll. (dpa / rf)

 



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