Maas fordert Europäischen Sicherheitsrat – mit Einbezug Großbritanniens nach Brexit

Die internationale Sicherheit ist wichtig für Bundesaußenminister Heiko Maas. Deswegen will er die EU-Mitglieder und ihre Sicherheitspolitik in einem Europäischen Sicherheitsrat bündeln. Auch Großbritannien müsse "mit von der Partei sein, auch wenn es die Union verlässt", so Maas.
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In einem Europäischen Sicherheitsrat könnten die Europäer "ihre außen- und sicherheitspolitische Arbeit bündeln, im institutionellen Gefüge der Europäischen Union und darüber hinaus", so Maas.Foto: Adam Berry/Getty Images
Epoch Times10. November 2019

Im Streit um die internationale Sicherheitspolitik hat sich Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) erneut für die Einführung eines Europäischen Sicherheitsrates stark gemacht. In diesen müsse auch Großbritannien einbezogen werden, forderte Maas in einem am Montag bei Spiegel.de veröffentlichten Gastbeitrag.

Ein Europäischer Sicherheitsrat wäre laut Maas ein Ort, „an dem die Europäer ihre außen- und sicherheitspolitische Arbeit bündeln, im institutionellen Gefüge der Europäischen Union und darüber hinaus“. Auch Großbritannien müsse „mit von der Partei sein, auch wenn es die Union verlässt“.

Maas weist Macrons Kritik an der NATO zurück

Die Diagnose des französischen Präsidenten Emmanuel Macron, die NATO sei „hirntot“, wies Maas zurück. Es wäre ein Fehler, wenn wir die NATO unterminieren würden“, schrieb der Außenminister. Weder Deutschland noch Europa seien im Stand, sich ohne die USA „wirkungsvoll zu schützen“.

Eine Außen- und Sicherheitspolitik ohne Washington nannte Maas „unverantwortlich“. Auch wenn Europa eines Tages fähig sei, seine Sicherheit selbst zu verteidigen, „dann sollten wir die NATO weiterhin wollen“.

Einen außenpolitischen Sonderweg Deutschlands, etwa gegenüber Moskau, schloss Maas aus. „Unsere Nachbarn in Polen und im Baltikum können darauf vertrauen, dass wir ihre Sicherheitsbedürfnisse so ernst nehmen wie unsere eigenen“, betonte der SPD-Politiker.

Merkel: Die NATO ist „unabdingbar für uns“

Vor Maas hatte bereits Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) der Wortwahl Macrons scharf widersprochen. Sie habe eine andere „Sicht der Kooperation in der NATO“, sagte Merkel am Donnerstag. Die transatlantische Partnerschaft sei „unabdingbar für uns“.

Macron hatte zuvor in einem Interview mit der britischen Zeitschrift „The Economist“ bemängelt, dass es „keinerlei Koordination bei strategischen Entscheidungen zwischen den USA und ihren NATO-Verbündeten“ gebe. (afp)



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