Madrid: NGOs organisieren Demonstration für weitere Flüchtlingsaufnahme – Fluchtursachen bleiben unberücksichtigt

In Madrid sind Tausende Menschen auf die Straßen gegangen, um für eine weitere Aufnahme von Flüchtlingen zu demonstrieren. Die Bekämpfung der Fluchtursachen in den Heimatländern der Menschen, wird von den NGOs nur selten gefordert.
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Pro-Flüchtlingsdemonstration in Madrid, Spanien. 17. Juni 2017.Foto: GERARD JULIEN/AFP/Getty Images
Epoch Times18. Juni 2017

Tausende Menschen haben in Madrid für die Aufnahme von Flüchtlingen demonstriert. „Kein Mensch ist illegal“, skandierte die Menge bei dem Protestzug in der spanischen Hauptstadt. Auf Transparenten und Schildern war unter anderem zu lesen „Brücken keine Mauern“ und „Genug Ausreden, keine Barrieren“.

Zu der Demonstration aufgerufen hatten dutzende Nichtregierungsorganisationen, darunter Amnesty International. Am Dienstag ist der Weltflüchtlingstag. Sie zeigen sich enttäuscht über die schleppende Verteilung von 160.000 Flüchtlingen in der EU und forderten die Regierung auf, ihren Verpflichtungen zur Aufnahme von mehr als 17.000 Migranten nachzukommen.

Von den Fluchtursachen selbst sprechen die NGOs wenig: Von ihnen wird auch nicht gefordert, die Fluchtursachen effektiv zu bekämpfen, damit die Menschen in ihrer Heimat bleiben, beziehungsweise zurückkehren können. Stattdessen wird auf die Umsiedelung von Millionen von Flüchtlingen nach Europa gedrängt.

Die EU-Innenminister hatten im September 2015 sogar gegen den Widerstand mehrerer osteuropäischer Länder die Umverteilung von 120.000 Asylbewerbern beschlossen, die mehrheitlich aus Syrien, Eritrea oder dem Irak stammen.

Sie sollten bis September 2017 nach einem Quotensystem von Italien und Griechenland aus in andere Mitgliedstaaten gebracht werden. Zuvor hatten sich eine Reihe von Mitgliedstaaten freiwillig verpflichtet, 40.000 Flüchtlinge aufzunehmen. Nach jüngsten Zahlen der EU-Kommission wurden bisher von den insgesamt 160.000 Flüchtlingen nur 20.869 auf andere EU-Staaten verteilt. (afp)



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