Madrid reagiert verärgert auf neue Überlegungen zu Kataloniens Loslösung

Die spanische Regierung kritisiert die Aufforderung des katalanischen Regionalpräsidenten Quim Torra zur Abspaltung Kataloniens nach slowenischem Beispiel. Der Aufruf sei "bedauerlich", sagte Regierungssprecherin Isabel Celaa.
Titelbild
Der katalanische Regionspräsident Quim Torra im Juli 2018 in Madrid.Foto: Pablo Blazquez Dominguez/Getty Images
Epoch Times10. Dezember 2018

Die spanische Zentralregierung hat neue Überlegungen des katalanischen Regionalpräsidenten Quim Torra zur Abspaltung Kataloniens scharf kritisiert. Torra hatte die Loslösung Sloweniens von Jugoslawien 1991 als Beispiel für Katalonien angeführt. Spaniens Außenminister Josep Borell erwiderte daraufhin am Montag, Torra scheine „zu einem Aufstand aufrufen“ zu wollen.

Die Unabhängigkeitserklärung Sloweniens mündete 1991 in einem bewaffneten Konflikt mit 62 Toten. Das Land errang dabei allerdings seine Unabhängigkeit.

Die Sprecherin der spanischen Regierung, Isabel Celaa, bezeichnete Torras Aufruf in einem Radiointerview als „bedauerlich“. Die Regierung Kataloniens „weiß genau, dass die spanische Regierung gegen jeden Rechtemissbrauch vorgehen wird“, sagte sie.

Der katalanische Regionalpräsident hatte am Samstag in Brüssel seine Landsleute aufgefordert, für ihre Unabhängigkeit dem „slowenischen Weg“ zu folgen.

Die Slowenen entschieden sich dazu, mit allen Konsequenzen weiterzumachen. Lasst es uns wie sie machen und für alles bereit sein, um frei zu leben“, sagte Torra.

Der Streit um die Unabhängigkeitsbestrebungen Kataloniens war im Oktober 2017 eskaliert, als der ehemalige Regionalpräsident Carles Puigdemont ein von der spanischen Justiz als illegal eingestuftes Referendum organisierte.

Nach der Abstimmung rief die Regionalregierung einseitig Kataloniens Unabhängigkeit aus. Die spanische Staatsanwaltschaft forderte im November eine Haftstrafe von bis zu 25 Jahren für führende Politiker der katalanischen Unabhängigkeitsbewegung wegen Rebellion.  (afp)



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