Marathon-Gottesdienst für geflüchtete armenische Familie in Den Haag zu Ende

Die armenische Familie hatte im Oktober in der Bethel-Kirche in Den Haag Schutz gesucht, um ihre Abschiebung zu verhindern. Die Gemeinde nutzte daraufhin eine gesetzliche Regelung, wonach den Behörden das Betreten einer Kirche während eines Gottesdienstes untersagt ist.
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Die Bethel-Kirche in Den Haag. Hier wurde ein Dauergottesdienst abgehalten, um eine Flüchtlingsfamilie vor Abschiebung zu schützen.Foto: KOEN VAN WEEL/AFP/Getty Images
Epoch Times30. Januar 2019

Nach einem wochenlangen Marathon-Gottesdienst zum Schutz einer geflüchteten armenischen Familie hat eine niederländische Kirchengemeinde das Ende der Aktion eingeleitet. Zuvor hatte sich das Parlament auf eine Vereinbarung für in den Niederlanden lebende Flüchtlingskinder ohne Aufenthaltsrecht geeinigt. Die Parlamentsentscheidung vom Dienstag „ermöglicht Familien wie den Tamrazyans eine sichere Zukunftsperspektive in den Niederlanden“, erklärte Theo Hettema, Mitglied des Allgemeinen Protestantischen Kirchenrates der Niederlande, am Mittwoch.

Die armenische Familie hatte im Oktober in der Bethel-Kirche in Den Haag Schutz gesucht, um ihre Abschiebung zu verhindern. Die Gemeinde nutzte daraufhin eine gesetzliche Regelung, wonach den Behörden das Betreten einer Kirche während eines Gottesdienstes untersagt ist. Das war der Startschuss für den von hunderten Pfarrern aus dem ganzen Land unterstützten Dauergottesdienst, der nun am Mittwoch mit einem letzten Gottesdienst am Nachmittag enden sollte. Anschließend sollte es eine Pressekonferenz und eine Party geben, hieß es in der Erklärung des Kirchenvorstands weiter.

Die armenische Familie hatte ihr Heimatland nach Morddrohungen gegen den Vater verlassen. Sie lebt bereits neun Jahre in den Niederlanden. Als ihr Asylgesuch abgelehnt wurde, rettete sie sich ins Kirchenasyl. Gleichzeitig machte sie geltend, dass die Behördenentscheidung ihren 14, 19 und 21 Jahre alten Kindern schade.

Das Parlament hatte sich gegen den Willen der VVD von Ministerpräsident Mark Rutte am Dienstagabend darauf geeinigt, sich noch einmal die sogenannte Kinder-Pardon-Regelung vorzunehmen, die rund 700 Kinder betrifft, die in den Niederlanden geboren wurden und aufgewachsen sind, während ihre Eltern im Asylverfahren steckten. Die drei anderen Koalitionsparteien der Vier-Parteien-Koalition hatten sich für eine weitreichende Amnestie für solche Fälle ausgesprochen und damit den Bestand des Bündnisses stark gefährdet.

Nach der Einigung vom Dienstagabend solle nun eine umfassende Regelung für die bestehenden Fälle von Eltern mit Kindern, die in den Niederlanden verwurzelt sind, gefunden werden, berichtete der Sender NOS. Es sei zu erwarten, dass rund 90 Prozent von ihnen bleiben dürfen. (afp)



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