May über Brexit-Verhandlungen: „Kein Deal ist besser als ein schlechter Deal“

"Kein Deal ist besser als ein schlechter Deal", sagt Premierministerin Theresa May über die Brexit-Verhandlungen mit der EU. Die Opposition pocht hingegen auf einen Austrittsvertrag.
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Symbolbild.Foto: LEON NEAL/AFP/Getty Images
Epoch Times30. Mai 2017

Zehn Tage vor der Wahl in Großbritannien hat Premierministerin Theresa May bei einem Fernsehauftritt mit Oppositionsführer Jeremy Corbyn ihre harte Linie für die anstehenden Brexit-Verhandlungen bekräftigt.

„Kein Deal ist besser als ein schlechter Deal“, sagte May am Montagabend. Corbyn forderte dagegen, auf jeden Fall einen Austrittsvertrag mit der EU auszuhandeln. Nach dem Anschlag in Manchester mussten May und Corbyn auch kritische Fragen zur Sicherheitspolitik beantworten.

Die Premierministerin und ihr Herausforderer von der oppositionellen Labour-Partei lieferten sich in der Sendung von SkyNews und Channel 4 keinen direkten Schlagabtausch, sondern beantworteten getrennt voneinander die Fragen von Zuschauern aus dem Studio und von Moderator Jeremy Paxman. Eine direktes Fernsehduell mit Corbyn hatte May abgelehnt.

Vor allem bei den bevorstehenden Brexit-Verhandlungen zeigten sich die Unterschiede zwischen May und Corbyn. Während May dafür plädierte, die EU notfalls auch ohne Abkommen zu verlassen, kündigte Corbyn an, als Premierminister auf jeden Fall eine Vereinbarung mit Brüssel treffen zu wollen.

Großbritannien müsse sich darauf vorbereiten, die EU notfalls auch ohne eine Einigung zu verlassen, bekräftigte May ihre harte Verhandlungsposition. Einige Politiker in der EU wollten die Briten „bestrafen“.

Corbyn sagte, er erkenne das Ergebnis des Brexit-Referendums an. Er warnte jedoch vor einem Brexit ohne Austrittsvertrag: „Wir werden dafür sorgen, dass es ein Abkommen gibt.“

Eine Sprecherin der EU-Kommission bekräftigte am Dienstag, dass ein Abbruch der Verhandlungen für Brüssel keine Option sei. „Unser Plan A ist, ein Abkommen zu haben, und daran arbeiten wir“, sagte sie.

Die Brexit-Verhandlungen sollen am 19. Juni beginnen – nur elf  Tage nach der britischen Parlamentswahl am 8. Juni. Die oppositionelle Labour-Partei hatte in den vergangenen Tagen in Umfragen deutlich zugelegt. Mays Konservative liegen aber weiter klar in Führung.

Nach dem Attentat von Manchester war in der Fragerunde auch die Sicherheitspolitik ein großes Thema. Ein Polizist fragte May, warum sie als Innenministerin „verheerende“ Stellenstreichungen bei der Polizei vorgenommen habe. May antwortete, sie habe dafür sorgen müssen, dass Großbritannien „nicht über seine Verhältnisse lebt“. Bei Anti-Terror-Einheiten und der Polizei werde künftig aber nicht weiter gespart. (afp)



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