Merkel erklärt Dublin-System für nicht funktionsfähig: „Dann dürfte nie ein Migrant in Deutschland ankommen“

Kanzlerin Angela Merkel bezeichnet die Dublinverordnung als "nicht funktionsfähig". "Nach der Theorie dürfte nie ein Migrant oder ein Flüchtlinge in Deutschland ankommen", sagte Merkel in Spanien, "das entspricht aber nicht der Realität."
Epoch Times11. August 2018

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die bisherige europäische Asylregelung der Dublinverordnung als „nicht funktionsfähig“ bezeichnet. „Nach der Theorie dürfte nie ein Migrant oder ein Flüchtling in Deutschland ankommen“, sagte Merkel nach einem Treffen mit Spaniens Ministerpräsidenten Pedro Sánchez am Samstag in Sanlúcar de Barrameda.

„Das entspricht aber nicht der Realität.“ Deswegen müssten die EU-Mitgliedstaaten daran arbeiten, ein „faires Verteilsystem zu finden und gemeinsam die Rückführung zu organisieren“.

Merkel sprach sich zum Auftakt ihres zweitägigen Spanienbesuchs erneut für eine multilaterale Antwort auf die Flüchtlingsfrage aus. Es handele sich um „eine Herausforderung, die wir gemeinsam zu bewältigen haben“. „Kein Land kann sich vor dieser Aufgabe drücken“, fügte sie hinzu. Und:

Es ist gut zu wissen, dass die deutsche und die spanische Regierung den gleichen Ansatz haben: Wir sind als Europäer nur stark, wenn wir gemeinsam arbeiten, um die Fragen der Zukunft zu lösen.“

Merkel sagt Spanien Unterstützung in Verhandlungen mit Marokko zu

Die Bundeskanzlerin sagte Spanien Unterstützung in den Verhandlungen mit Marokko zu. Deutschland habe seinen Beitrag in den europäischen Trustfonds für Tunesien und Marokko eingezahlt, „weil sie Unterstützung brauchen in der Grenzsicherung, weil sie auch Entwicklungszusammenarbeit brauchen“, sagte Merkel.

„Wenn die Differenzen zwischen den Perspektiven Afrikas und den Perspektiven Europas zu groß ist, dann werden die Ursachen von Migration und Flucht nicht zu bewältigen sein“, warnte sie.

Merkel mahnte eine enge Kooperation mit afrikanischen Ländern an. Beide Seiten müssten etwas davon haben, „das Schleppern und Schleusern das Handwerk gelegt wird“, sagte die Bundeskanzlerin. Es reiche nicht aus „über Afrika zu sprechen, sondern wir müssen mit Afrika sprechen“. (afp)



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