Merkel, Macron und EU bedauern Trumps Kündigung des Klimavertrags

Bundeskanzlerin Angela Merkel, die EU und Frankreichs Präsident Macron bedauern den Ausstieg der USA aus dem Pariser Klimaschutz-Abkommen: US-Präsident Donald Trump entschied, dass Amerikas Wirtschaft wichtiger sind.
Titelbild
Angela Merkel und US-Präsident Donald Trump am Rande des G7-Treffens in Sizilien.Foto: MANDEL NGAN/AFP/Getty Images
Epoch Times1. Juni 2017

Eine historische Entscheidung, doch absehbar: Die USA kündigen das Klimaabkommen von Paris – ein Abkommen, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel als „ein zentrales Abkommen zur Gestaltung der Globalisierung“ bezeichnet hat.

US-Präsident Donald Trump begründete den Rückzug wie folgt: Die Umsetzung koste die Vereinigten Staaten geschätzte 6 Millionen Arbeitsplätze und 300 Billionen BIP-Dollar. Das Abkommen stelle eine „massive Umverteilung von US-Vermögen auf andere Länder dar“. Unfair findet er, dass China und Indien noch auf Jahre hinaus ihre Kohleförderung steigern dürften, während die USA sich von dieser verabschieden sollen. Die Kohlejobs würden durch das Abkommen nicht weltweit abgeschafft, sondern lediglich verlagert. Der Effekt auf das Klima, sei wenn überhaupt, nur ein sehr kleiner. Er werde amerikanische Interessen für immer an die erste Stelle setzen, so Trump am Donnerstag in Washington. (Mehr dazu HIER.)

Merkel will kein anderes Abkommen

Trump kündigte auch an, man wolle nun sofort mit Verhandlungen für ein besseres Abkommen beginnen. Dem erteilten Kanzlerin Angela Merkel, der französische Präsident Emmanuel Macron und Italiens Regierungschef Paolo Gentiloni in einer gemeinsamen Erklärung aber eine Absage.

Die Kanzlerin hatte den US-Präsidenten direkt nach seiner Ausstiegs-Erklärung angerufen. Sie habe ihm ihr Bedauern ausgedrückt, teilte Regierungssprecher Steffen Seibert bei Twitter mit. In dem Gespräch habe sie bekräftigt, dass Deutschland zu der Vereinbarung stehe.

Macron: „Nichts ist neu verhandelbar“

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat in einem Telefonat mit US-Präsident Donald Trump Veränderungen am Pariser Klimavertrag abgelehnt. Das fünfminütige Gespräch sei „direkt“ gewesen, hieß es am Abend aus Macrons Umfeld. Der französische Staatschef habe daran erinnert, „dass man diskutieren könne, aber hat darauf hingewiesen, dass nichts in den Vereinbarungen von Paris neuverhandelbar sei“.

EU: „Trauriger Tag für Weltgemeinschaft“

Auch die EU hat den angekündigten Rückzug der USA aus dem Pariser Klimaabkommen als zutiefst bedauerlich bezeichnet. Es sei ein trauriger Tag für die Weltgemeinschaft, kommentierte der für Klimafragen zuständige EU-Kommissar Miguel Arias Cañete. Das Pariser Abkommen stehe für das Verantwortungsbewusstsein der heutigen Generation gegenüber den zukünftigen Generationen. Nun wende sich ein wichtiger Partner durch eine einseitige Entscheidung ab. Er kündigte zugleich an, auch ohne die USA an dem Vertrag festhalten zu wollen.

Donald Trump gilt als Klima-Skeptiker, der den Klimawandel als nicht von Menschen verursacht betrachtet. In seinem Wahlkampf bezeichnete er Politik, die einem Kampf gegen die Erderwärmung dienen soll, als „Betrug“.

In Deutschland gab es heftige Kritik für die Entscheidung Trumps aus Politik, Wissenschaft und Verbänden.

Siehe auch:

Trump kündigt Pariser Klima-Abkommen: „Es wäre massive Umverteilung von US-Vermögen auf andere Länder“

(rf/dpa)



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