Mindestlohn in Europa – ein Thema für Juncker, Reimer und Grupp

Epoch Times27. April 2014

Mit positiven Aussagen zum Mindestlohn in Europa äußerten sich jüngst laut Medienberichten der ehemalige Ministerpräsident von Luxemburg Jean-Claude Juncker, der designierte Vorsitzende des DGB Reiner Hoffmann und der Unternehmer Wolfgang Grupp, Inhaber der Textilfirma Trigema. Zweifellos werden ihre Aussagen das Thema Mindestlohn wieder anheizen.

Politiker

Jean-Claude Juncker, Spitzenkandidat der konservativen Parteien bei der Europawahl, hat einen europaweiten Mindestlohn gefordert. Laut einem Bericht in der WELT sagte der ehemalige Ministerpräsident von Luxemburg am Samstag bei der Eröffnung des Europawahlkampfs der niedersächsischen CDU in Braunschweig:  "Gleicher Lohn für gleiche Arbeit – Mindestlohn überall.“

Juncker verwies auf das Beispiel seines Landes: In Luxemburg existiere ein Mindestlohn seit Mitte der 70er-Jahre und betrage 11,50 Euro. "Das hat nicht dazu geführt, dass in Luxemburg Massenarmut und Hungersnot ausgebrochen wären."

Gewerkschafter

Reiner Hoffmann, der "designierte Vorsitzende" des Deutschen Gewerkschaftsbundes. Im Interview mit der Welt am Sonntag sagte er am 27. April:

„Neben der Rente mit 63 haben die Gewerkschaften den Mindestlohn durchgesetzt. Er steht bei vielen Ökonomen in der Kritik. Man befürchtet den Verlust vieler Jobs. Was da zum Teil für Zahlen rausposaunt werden, kann ich nicht nachvollziehen. Das ist reine Panikmache. Ich bin gegen Geschäftsmodelle, die auf platter Ausbeutung basieren. Schmutzkonkurrenz auf dem Rücken der Arbeitnehmer darf es nicht mehr geben.“

Unternehmer

Trigema-Chef Wolfgang Grupp hat die Unternehmerverbände für ihre Haltung zum Mindestlohn attackiert. Die aktuelle Diskussion um den Mindestlohn sei "ein Armutszeugnis für die Unternehmer hierzulande", schreibt der Textilfabrikant im Magazin "Cicero" (Maiausgabe). "Ich muss doch den Anspruch haben, meine Mitarbeiter so zu bezahlen, dass sie davon in Deutschland leben können."

Grupp, dem die Bekleidungsfirma Trigema auf der Schwäbischen Alb gehört, schreibt in "Cicero", Gewerkschaften wären nur in einer idealen Welt unnötig. "Das ist aber leider nicht so, weil sich auch in Deutschland immer mehr Unternehmer unanständig verhalten und ihre Mitarbeiter heuern und feuern, wie es ihnen gerade passt."

Dass seine Unternehmenspolitik erfolgreich sein kann, hat Wolfgang Grupp schon längst bewiesen. Das Unternehmen produziert ausschließlich in Deutschland und hat 2013 laut Grupp einen Umsatz von 89 Mill. Euro erzielt.

Nun hat Anfang April die TextilWirtschaft veröffentlicht, dass es den Sport- und Freizeitbekleidungs-Hersteller Trigema in die Hauptstadt zieht. In dem neuen Einkaufszentrum Mall of Berlin am Leipziger Platz werde das Unternehmen aus dem schwäbischen Burladingen demnächst einen 200m² großen Flagship-Store eröffnen. Es ist der erste Laden dieser Art. Der Berliner Store könne bei Erfolg auch als Visitenkarte für eine mögliche Expansion über Partner-Läden im In- und Ausland dienen, so Grupp.  (re)



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