Mittelmeer: Malta und Italien machen Häfen weitgehend dicht – Über 400 Immigranten an Bord zweier Schiffe

Die Schiffe "Ocean Viking" und die "Open Arms" nahmen bei Einsätzen im Mittelmeer rund 250 bzw. 170 Zuwanderer an Bord und suchen nun Anlaufstellen in Europa.
Epoch Times10. August 2019

+++ Update +++

Das neue Schiff der NGO SOS Méditerranée und Ärzte ohne Grenzen hat weitere Zuwanderer im Mittelmeer aufgefischt. Bei dem dritten Rettungseinsatz in drei Tagen seien 81 Menschen von einem seeuntauglichen Schlauchboot aufgenommen worden, twitterte Ärzte ohne Grenzen.

Nun befänden sich insgesamt 251 Gerettete an Bord der „Ocean Viking“. Zunächst war unklar, ob das Schiff weiter in der Rettungszone vor Libyen bleiben wird oder sich auf den Weg nach Europa macht.

Malta verweigert sich

Im Mittelmeer ist mit dem Einsatz eines neuen Schiffes die Zahl der geretteten Bootsflüchtlinge wieder deutlich gestiegen. Die von den NGO SOS Méditerranée und Ärzte ohne Grenzen seit dieser Woche eingesetzte „Ocean Viking“ nahm in weniger als 24 Stunden rund 170 Migranten an Bord. Die seit gut einer Woche mit 121 Geretteten an Bord ausharrende „Open Arms“ einer spanischen Hilfsorganisation nahm vor Malta weitere 39 Menschen auf.

Unklar ist, wohin beide Schiffe die Menschen bringen werden. Italien und Malta haben ihre Häfen für Flüchtlingsschiffe weitgehend dicht gemacht.

Malta will von 160 Menschen an Bord des Schiffes „Open Arms“ nur 39 aufnehmen, die in der Nacht zum Samstag gerettet worden sind. Die Aufnahme der übrigen 121 Menschen lehnte die Regierung in Valetta nach eigenen Angaben ab. Sie harren bereits seit neun Tagen an Bord des Schiffes der spanischen Organisation Proactiva aus.

Malta habe vorgeschlagen, die 39 Migranten von einem Schiff der Marine abholen und zum maltesischen Festland bringen zu lassen, erklärte die Regierung. Diese Gruppe sei im Zuständigkeitsbereich Maltas gerettet worden.

„Open Arms“ habe diese Lösung jedoch abgelehnt und bestehe darauf, dass Malta alle 160 Geretteten aufnehmen solle, hieß es.

Kurz zuvor hatte die Hilfsorganisation Maltas Entscheidung per Twitter kritisiert, da diese Spannungen auf dem Schiff ausgelöst habe. Die Entscheidung Maltas habe zu einem „ernsthaften Sicherheitsproblem an Bord“ geführt, erklärte Oscar Camps, Gründer von Proactiva. Die Angstzustände der Menschen seien „unerträglich“.

Am Freitagmorgen hatte der US-Schauspieler Richard Gere den 121 Migranten und der Besatzung der „Open Arms“ einen Besuch abgestattet. „Ich bin von Lampedusa aus hergekommen. Wir haben so viel Wasser und Nahrung wie möglich für jeden an Bord mitgebracht“, sagte er in einem von Proactiva Open Arms veröffentlichten Video.

Alle seien wohlauf gewesen, aber es sei wichtig, dass sie nun „einen freien Hafen erreichen, von Bord gehen und ein neues Leben starten“ könnten, sagte der Schauspieler. (afp)

 



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