Moskaus Bürgermeister Luschkow soll gehen

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Russlands Präsident Medwedjew wird sich wohl durchsetzen in den Machtkämpfen um Moskaus Bürgermeisteramt, neue Kandidaten sind schon im Gespräch.Foto: AP Photo/RIA-Novosti, Dmitry Astakhov, Presidential Press Service
Epoch Times22. September 2010

Nicht gerade ehrenhaft, vor dem Urlaub eine Kündigung zu erhalten. Doch gibt es  offensichtlich Gründe, warum die russische Regierung jetzt ihre Chance wahrnahm, Luschkow des Amtes zu verweisen und seiner 18-jährigen Ära ein Ende zu setzen. So jedenfalls lauten Medienberichte aus Moskau.

Das Bürgermeisteramt in Moskau gilt neben den Ämtern des Präsidenten und Regierungschefs als einer der wichtigsten Posten in der russischen Politik. Luschkow, der seinen eigenen TV-Sender hat, setzte sich zwar oft als Unterstützer armer Rentner und Förderer von Schulen in Szene, aber gleichzeitig machte er seine Frau Jelena Baturina als Chefin des Bauunternehmens Inteko mit einem geschätzten Vermögen von zwei Milliarden Euro zur reichsten Frau Russlands.

Zu Fall brachte ihn nun offensichtlich der jüngste Streit um den Bau einer Autobahn von Moskau nach St. Petersburg. Luschkow setze sich über den Präsidenten Medwedjew hinweg und sprach sich demonstrativ dafür aus, ein Waldstück bei Moskau weiter zu roden. Mehrere Fernsehsender kritisierten daraufhin den Verkehrskollaps in Moskau, den Abriss historischer Bauten im Stadtzentrum und die angebliche Bevorzugung seiner Frau. Ohne Rückendeckung des Kremls dürfte solch eine Berichterstattung allerdings nicht möglich gewesen sein.

Offenbar steht der mächtige Luschkow den Modernisierungsplänen der Staatsführung im Wege. Er wies Vorwürfe zurück, er wolle einen Keil zwischen Präsident Medwedjew und Putin treiben, um so die Staatsmacht zu schwächen.

Luschkow, der am Dienstag 74 Jahre alt wurde, ist derzeit im österreichischen Kitzbühel im Urlaub. Er hatte einen Rücktritt wiederholt abgelehnt. (McD)

 



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