Nach Lesbos-Lagerbrand: Bürgermeister warnt Regierung – Hilfe ja, aber „nicht auf dem Rücken der Bevölkerung“

Der Bürgermeister von Lesbos protestiert gegen den weiteren Zuzug von Flüchtlingen und Migranten. Die Anzahl der Lagerplätze sei ausgeschöpft. Den Flüchtlingen solle geholfen werden, nicht aber auf dem Rücken der Inselbevölkerung, betont der Major.
Titelbild
Flüchtlinge im Aufnahme- und Abschiebelager Moria auf der griechischen Insel Lesbos.Foto: Orestis Panagiotou/Archiv/dpa
Epoch Times22. September 2016

Nach einem Asyllagerbrand auf Lesbos am Montag fordert der Bürgermeister der Insel von der Regierung in Athen nun die Übernahme der Hälfte der Flüchtlinge. (Siehe: Brandanschlag auf Asylunterkunft auf Lesbos: „Werden neue noch schlimmere Vorfälle erleben“)

Man sei bereit 3.000 Flüchtlinge auf der Insel zu versorgen, sagte der Bürgermeister von Lesbos Spyros Galinos am Mittwoch im griechischen Fernsehsender Skai. Dies sei die Anzahl der Plätze, die auf der Insel verfügbar seien, um die Menschen anständig zu versorgen. Darüber hinaus könne kein einziger Mensch zusätzlich aufgenommen werden. Den Flüchtlingen solle geholfen werden, nicht aber auf dem Rücken der Inselbevölkerung, betont Spyros. Derzeit befinden sich 5.800 Flüchtlinge auf der Insel, berichtet das Nachrichtenportal OE24.

Die Regierung wolle die Zahl der Flüchtlinge auf den Inseln so schnell wie möglich reduzieren, sagte der griechische Migrationsminister Ioannis Mouzalas in einem Brief an Galinos, der griechischen Medien vorlag.

800 Flüchtlinge auf Lesbos seit Montag obdachlos

Noch immer sind Freiwillige mit den Arbeiten im abgebrannten Lager auf Lesbos beschäftigt. Die 800 obdachlosen Flüchtlingen wurden von freiwilligen Helfern provisorisch untergebracht, berichtete die Zeitung Kathimerini. Zudem versuchen die Helfer vom Lager zu retten was zu retten sei, um weitere Menschen unterzubringen, heißt es.

Gestern sollte im Hafen der Inselhauptstadt Mytilini eine Fähre eintreffen, auf der bis zu 1.000 Menschen vorübergehend Platz finden sollen.

Lage auf allen griechischen Inseln ähnlich

Insgesamt 74 neue Migranten kamen von Dienstag auf Mittwoch auf der Insel an, so der griechische Flüchtlingskrisenstab laut „OE24“. Auf mehreren griechischen Inseln (Lesbos, Chios, Samos, Leros und Kos) ist die Zahl der Flüchtlinge auf derzeit 13.700 angewachsen. Jedoch seien insgesamt nur 7.450 Plätze vorhanden.

Seit dem Flüchtlingspakt zwischen der EU und der Türkei dienen die Hotspots auf den Inseln zur gesteuerten Rückführung von illegalen Neuankömmlingen in die Türkei. Vorher ist es möglich, dort einen Asylantrag zu stellen. Mangels Personals zieht sich diese Prozedur allerdings in die Länge, sodass die Hotspot seit Langem überfüllt sind.



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