Nach Salvini-Macron-Streit: Frankreichs Botschafter kehrt nach Rom zurück

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Die Zeichen zwischen Frankreich und Italien stehen auf Versöhnung.Foto: Kagenmi/iStock
Epoch Times16. Februar 2019

Die Zeichen zwischen Frankreich und Italien stehen auf Versöhnung: Die französische Regierung hat am Freitag ihren Botschafter, Christian Masset, nach Rom zurückgeschickt, den sie vergangene Woche nach scharfer Kritik der italienischen Führung an Frankreichs Präsident Emmanuel Macron abgezogen hatte.

Masset wurde nach seiner Ankunft in Rom von Italiens Präsidenten Sergio Mattarella empfangen. Frankreich sei bereit, „bei allen Themen“ mit Italien zusammenzuarbeiten, sagte der Botschafter. Voraussetzung sei aber, dass dies „im gegenseitigen Respekt“ und in einer kooperativen Haltung geschehe.

Macrons lädt Mattarella zu einem Staatsbesuch ein

Masset überbrachte Mattarella eine Einladung Macrons zu einem Staatsbesuch. Die Visite soll laut Elysée-Palast „in den kommenden Monaten“ stattfinden. Die beiden Präsidenten hatten bei einem Telefonat am Donnerstag die Bedeutung der bilateralen Beziehungen hervorgehoben.

Italiens Vize-Regierungschef Luigi Di Maio äußerte sich zufrieden über die Rückkehr des Botschafters. Er kündigte ein Treffen mit Masset an.

Hintergrund: Salvini nannte Macron einen Präsidenten, der „gegen sein Volk regiert“

Die Abberufung des Botschafters vor gut einer Woche war ein beispielloser Vorgang unter EU-Mitgliedern. Paris reagierte damit auf wiederholte Angriffe der beiden italienischen Vize-Regierungschefs Matteo Salvini und Di Maio auf den französischen Präsidenten. So hatte Italiens Innenminister Salvini Macron als Präsidenten bezeichnet, der „gegen sein Volk regiert“, und dessen Rücktritt gefordert.

Sein Koalitionspartner Di Maio von der Fünf-Sterne-Bewegung hatte sich seinerseits in Frankreich mit Vertretern der „Gelbwesten“-Bewegung getroffen, die seit Wochen gegen Macron mobil macht. Beide Politiker befinden sich im Wahlkampf für die Europawahlen im Mai.

Nach der Abberufung des französischen Botschafters mäßigten sie aber ihren Ton. In Paris wurde dies mit Genugtuung aufgenommen. Die französische Europaministerin Nathalie Loiseau sagte am Freitag, die Politiker hätten „Bedauern“ über ihre Äußerungen und ihr Verhalten geäußert, das „unfreundlich und inakzeptabel“ gewesen sei.

„Wir haben Herrn Salvini sagen gehört, dass er keinen Krieg mit Frankreich wolle“, sagte die Europaministerin. (afp)



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