Österreich will Burschenschaft „Germania zu Wiener Neustadt“ verbieten
In der Affäre um ein Buch mit Nazi-Liedern will die österreichische Regierung die Burschenschaft "Germania zu Wiener Neustadt" auflösen. Kanzler Sebastian Kurz und FPÖ-Innenminister Herbert Kickl vereinbarten ein Auflösungsverfahren.

Österreich-Flagge.
Foto: ALEXANDER KLEIN/AFP/Getty Images
In der Affäre um ein Buch mit Nazi-Liedern will die österreichische Regierung die Burschenschaft „Germania zu Wiener Neustadt“ auflösen.
Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) vereinbarte mit Innenminister Herbert Kickl (FPÖ), ein Auflösungsverfahren gegen die Burschenschaft einzuleiten, wie Kurz am Mittwoch bekannt gab.
Vize-Vorsitzender der Burschenschaft war Udo Landbauer, der bei der Landtagswahl in Niederösterreich am Sonntag als Spitzenkandidat der FPÖ angetreten war. In Wien bilden ÖVP und FPÖ seit Dezember eine Koalition.
Das Liederbuch von Landbauers Burschenschaft „Germania zu Wiener Neustadt“ enthält judenfeindliche und volksverhetzende Lieder.
Nach Bekanntwerden der Affäre ließ der 31-jährige Landbauer seine Mitgliedschaft in der Burschenschaft ruhen. Er gibt an, von dem Liedgut nichts gewusst zu haben.
An seiner Kandidatur in Niederösterreich hielt Landauer fest, trotz Rücktrittsforderungen unter anderem von Bundespräsident Alexander van der Bellen.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Liederbuches gegen vier Verdächtige, allerdings nicht gegen Landbauer. Die niederösterreichische Regierungschefin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) hat eine Zusammenarbeit mit Landbauer ausgeschlossen. (afp)
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