Orban am Mittwoch im Europaparlament – Brüssel verärgert über „Situation in Ungarn“

Ungarn lässt sich von Brüssel bei innenpolitischen Angelegenheiten keine Vorschriften machen. Vor allem in der Asylkrise setzt das Land auf strenge Sicherheitsmaßnahmen. Aber auch die Einflussnahme von US-Milliardär Soros duldet Orbans Regierung nicht.
Titelbild
NationalflaggenFoto: PHILIPPE HUGUEN/AFP/Getty Images
Epoch Times25. April 2017

Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban nimmt am Mittwoch an der Debatte des Europaparlaments über die umstrittenen Vorhaben seiner Regierung teil.

Orban werde sich in Brüssel „vor den Abgeordneten äußern“, sagte eine Sprecherin der konservativen EVP-Fraktion der Nachrichtenagentur AFP. Das Parlament diskutiert am Mittwochnachmittag die „Situation in Ungarn“ und insbesondere die Frage der Einhaltung von EU-Standards und Grundrechten.

Besonders umstritten ist das ungarische Hochschulgesetz. Die Reform könnte das Aus für eine vom US-Milliardär George Soros gegründete Universität in Budapest bedeuten. Soros steht in der Kritik Regimewechsel zu orchestrieren und Anti-Regierungsdemonstrationen zu finanzieren.

Die EU-Kommission hat aber auch Bedenken gegen Ungarns rigide Asylgesetzgebung und das Vorgehen gegen Nichtregierungsorganisationen. Empört hatte sich die Behörde über eine von Orban gestartete Bürgerbefragung unter dem Titel „Stoppt Brüssel!“ gezeigt.

Der stellvertretende EU-Kommissionspräsident, Frans Timmermans, hatte Mitte April angekündigt, die Behörde werde bis Monatsende über die Einleitung möglicher Vertragsverletzungsverfahren entscheiden. Er nannte dabei auch Vorwürfe der Diskriminierung von schwangeren Frauen im Beruf und der Roma-Minderheit als Kritikpunkte. Die Kommission veröffentlicht ihre monatlichen Entscheidungen über Vertragsverletzungsverfahren am Donnerstag.

Brüssel liegt seit Jahren mit Orban im Clinch. Seit seinem Amtsantritt 2010 eckte er immer wieder mit Verfassungs- und Gesetzesänderungen an. Schon 2012 hatte Brüssel deshalb eine Reihe von Vertragsverletzungsverfahren eingeleitet, von denen die meisten aber im Sande verliefen. (afp/s0)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion