Orbán: Die Visegrád-Staaten halten auch in schlechten Zeiten zusammen

Die Visegrad-Staaten trafen sich zu einem Gipfeltreffen in Prag. Besprochen wurde die Ausbreitung der Lungenseuche Covid-19 und die Migrationswelle aus dem Süden.
Titelbild
Ungarns Premierminister Viktor Orbán, der Premierminister der Tschechischen Republik Andrej Babis, Polens Premierminister Mateusz Morawiecki und der slowakische Premierminister Peter Pellegrini (von rechts nach links) posieren für ein Bild vor einem Treffen der Visegrád-Staaten am 4. März 2020.Foto: MICHAL CIZEK/AFP über Getty Images
Von 5. März 2020

„Die Visegrád-Staaten können nicht nur im Guten zusammenarbeiten, sondern auch im Schlechten“, sagte Viktor Orbán am Mittwoch (4.3.) in Prag bei einer Pressekonferenz.

Die Regierungschefs von Tschechien, Polen, Ungarn und der Slowakei haben vor allem über zwei Themen besprochen, die in ganz Europa derzeit für Unruhe sorgen. Zum einen wurde über die schnelle Verbreitung der Lungenkrankheit Covid-19, zum anderen über die Situation an der türkisch-griechischen Grenze diskutiert, meldet die ungarische Nachrichtenagentur MTI.

Beim Gipfeltreffen der vier Visegrád-Staaten betonte vor allem Ungarns Premierminister Orbán, dass Ungarn noch viel von den anderen drei Ländern bei den Vorbereitungen auf die Lungenseuche lernen kann. „Es gibt Unterschiede im Charakter der Staaten – die Staaten, die nördlich von Ungarn liegen, sind viel disziplinierter als wir Ungarn“, sagte der Premierminister.

Zu den Ungarn möchte ich sagen: bloß nicht nachlassen, weil alles davon anhängt, wie diszipliniert wir sind“, mahnte Orbán.

Die Regierungschefs sehen zwei Gefahren auf Europa zukommen: die eine betrifft die Volksgesundheit, die andere die Wirtschaft. „Wir haben uns mehr mit den gesundheitlichen Problemen beschäftigt, weil der Mensch wichtiger ist als die Wirtschaft oder das Geld“, fügte Orbán hinzu.

Visegrád-Staaten: „Wir müssen die Migranten aufhalten“

Der zweite Punkt beim Gipfeltreffen war die Migration und die Lage an der türkisch-griechischen Grenze. „In Ungarn haben wir 2015 einen Zaun gebaut und wir haben die Politik gegenüber der muslimischen Einwanderung angekündigt“, sagte Orbán beim Treffen der vier Staaten.

„Damals wurden wir dafür in Europa beleidigt, weil wir unsere Grenzen verteidigt haben“, so der Premier weiter. In Europa sei das Klima damals anders gewesen, aber „seitdem haben sie unsere Politik kennengelernt und diese halte ich für erfolgreich“.

Die Balkanroute führt von der Türkei über Griechenland und die Balkanstaaten nach Deutschland. Foto: iStock

Die ungarische Regierung habe zwei Sachen nicht gemacht: „Wir haben uns nicht beschwert und wir haben uns nicht erklärt“, betonte der Premier beim Gipfeltreffen der Visegrád-Staaten. „Wir machen unsere Arbeit in der Hoffnung, dass diese für sich spricht“, sagte Orbán. Er ergänzte: „Und das gilt auch für die Migration“.

Selbst, wenn Griechenland die Migranten erfolgreich aufhält, dürften wir die 130.000 Menschen nicht vergessen, die sich schon in Griechenland befinden und weiter nach Europa wollen, mahnte der ungarische Regierungschef.

„Griechenland hat sie schon durchgelassen, daher müssen wir sie nach der griechischen Grenze aufhalten“, sagte Orbán. „Wir dürfen nicht vergessen Mazedonien und Serbien zu helfen, weil wir die Massen so weit südlich, wie es nur geht, aufhalten müssen.“

 



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