Ostfriesische Familie von Langeoog verklagt EU wegen Klimapolitik

Gemeinsam mit neun anderen Familien verklagt eine Familie von der Insel Langeoog die EU wegen "Schwacher" Klimaziele vor dem EU-Gerichtshof. Die anderen Familien kommen aus Italien, Portugal, den Fidschi-Inseln und aus Kenia. Auch eine schwedische Jugendorganisation ist beteiligt.
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Auf der Insel Langeoog.Foto: iStock
Epoch Times24. Mai 2018

Eine ostfriesische Familie verklagt die EU wegen ihrer „schwachen“ Klimaziele: Gemeinsam mit neun anderen Familien reichte sie Klage vor dem Gericht der Europäischen Union ein, wie die Umweltorganisation Germanwatch am Donnerstag mitteilte.

„Was bei uns auf der Insel und in Norddeutschland passiert, ist ein globales Problem“, erklärte Maike Recktenwald, die mit ihrer Familie auf der Insel Langeoog lebt.

Die dreiköpfige Familie beklagt etwa Sturmfluten und den Anstieg des Meeresspiegels. „Wir nehmen den Klimawandel besonders wahr, weil wir in und mit der Natur leben“, erklärte Recktenwald.

Die Familien verlangen Nachbesserungen in Verordnungen zum Klimaschutz

Konkret verlangen die Kläger Nachbesserungen in Verordnungen und Richtlinien zum Klimaschutz. Die EU strebt derzeit an, den Ausstoß von Treibhausgasen bis zum Jahr 2030 um 40 Prozent im Vergleich zu 1990 zu reduzieren.

Die Kläger sähen durch die „schwachen“ Klimaziele ihre Grundrechte verletzt, erklärte die Organisation Germanwatch, die die Klage unterstützt. Daher wollten die Beschwerdeführer erreichen, dass die EU ihr Ziel anhebe und eine Reduktion der Treibhausgase um 50 bis 60 Prozent im selben Zeitraum verfolge.

Es ist nicht klar, ab das Gericht den Fall annimmt

Die Familien kommen aus verschiedenen EU-Ländern wie Italien und Portugal, aber auch von den Fidschi-Inseln und aus Kenia. Daneben beteiligte sich auch eine schwedische Jugendorganisation an der Klage. Laut Germanwatch gaben alle an, dass ihre Lebenssituation durch Folgen des Klimawandels wie Hitzewellen und Wassermangel beeinträchtigt oder gefährdet werde.

Vertreten werden die Kläger von einem Juraprofessor in Bremen, einer Umwelt-Anwältin aus Hamburg sowie einem Rechtsanwalt in London. Juraprofessor Gerd Winter erklärte, es müsse deutlich gemacht werden, „dass Klimaschutz nicht nur politische, sondern auch rechtliche Verpflichtung ist“.

Nach Angaben der Anwälte ist diese Klage der erste derartige Fall. Bislang waren höchstens einzelne Regierungen verklagt worden, um sie zu schärferen Klimavorgaben zu drängen. Erst in mehreren Monaten dürfte das Gericht mitteilen, ob es den Fall zur Verhandlung annimmt. (afp)



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