Paris: Höhere Beteiligung an Protesten der „Gelbwesten“-Bewegung

In Paris setzen sich am Mittag zwei Protestzüge mit tausenden Teilnehmern der "Gelbwesten" am Triumphbogen in Bewegung, vor dem Loire-Schloss Chambord gab es ein Massen-Picknick. Es blieb überwiegend friedlich.
Titelbild
Picknick der Gelbwesten" vor Schloss Chambord am 23. Februar 2019.Foto: JEAN-FRANCOIS MONIER/AFP/Getty Images
Epoch Times23. Februar 2019

Anhänger der „Gelbwesten“-Bewegung sind am Samstag erneut in ganz Frankreich auf die Straße gegangen. In Paris waren ab Mittag zwei Protestzüge mit tausenden Teilnehmern am Triumphbogen über die Champs-Elysées in Richtung Eiffelturm unterwegs.

Diesen Samstag gingen mehr Demonstranten auf die Straße als vergangene Woche. Wie das französische Innenministerium mitteilte, beteiligten sich an dem 15. Protest-Samstag in Folge landesweit mehr als 46.000 Menschen, davon 5800 in der Hauptstadt Paris.

Vor dem Loire-Schloss Chambord, wo Präsident Emmanuel Macron Ende Dezember 2017 seinen 40. Geburtstag gefeiert hatte, versammelten sich weitere Gelbwesten bei frühlingshaftem Wetter zu einem Massen-Picknick.

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Weitere Kundgebungen waren unter anderem in Rennes, Toulouse und Bordeaux geplant. In Clermont-Ferrand, wo rund 3000 Menschen aus der gesamten Region erwartet wurden, blieben die meisten Geschäfte geschlossen, Konzerte und Shows wurden abgesagt.

Für 300.000 Euro ließ die Stadt alle Bänke, Parkuhren, Mülleimer und andere Gegenstände, die als „Wurfgeschosse“ dienen könnten, abbauen.

 

Teilnehmer der „Gelbwesten“ in Toulouse, 23. Februar 2019. Foto: PASCAL GUYOT/AFP/Getty Images

Überwiegend friedlich

Die Kundgebungen diesen Samstag verliefen überwiegend friedlich, in einigen Städten gab es aber gewaltsame Zusammenstöße zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften.

„Immer noch Gewalt. Ausschreitungen am Rande der Versammlungen in Clermont-Ferrand, Rouen, Montpellier“, kritisierte Innenminister Christophe Castaner im Kurzbotschaftendienst Twitter.

Zugleich lobte der Minister erneut, dass die Sicherheitskräfte entschieden, aber zugleich besonnen auf die gewaltsamen Angriffe von Demonstranten reagiert hätten.

Die „Gelbwesten“ werfen der französischen Polizei ihrerseits übertriebene Gewaltanwendung vor. Seit Beginn der Proteste Mitte November wurden bereits fast 2000 Demonstranten verletzt.

In Grenoble wurde Julien Terrir und sein Mitstreiter festgenommen

In Grenoble wurden kurz vor Beginn neuer Proteste der örtliche Anführer der „Gelbwesten“, Julien Terrier, und sein Mitstreiter Jérôme Bouzendorffer in Polizeigewahrsam genommen. Die Staatsanwaltschaft warf ihnen unter anderem die Organisation einer nicht angemeldeten Demonstration vor.

Es ist der 15. Kundgebungs-Samstag seit Beginn der Proteste Mitte November. Die Sozialbewegung fordert den Rücktritt von Präsident Macron und eine Abkehr von seinem Reformkurs.

Proteste in Paris, 23. Februar 2019. Foto: ZAKARIA ABDELKAFI/AFP/Getty Images

Teilnehmerzahlen sind leicht rückläufig

Zuletzt war die Beteiligung rückläufig: Am vergangenen Samstag zählte das Innenministerium landesweit 41.500 Teilnehmer, davon rund 5000 in Paris.  Bei den größten „Gelbwesten“-Protesten vor drei Monaten waren es noch mehr als 280.000 Demonstranten.

An den Protesten in der französischen Hauptstadt nahm auch der führende „Gelbwesten“-Aktivist Eric Drouet teil. Zuvor hatte der 33-jährige Fernfahrer vergeblich versucht, sich Macron während der Eröffnung der Pariser Landwirtschaftsmesse zu nähern. (afp/ks)



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