Pfleger in Linz: Bedroht, bespuckt, beschimpft

Nach Morddrohungen gegen einen Pfleger wendet sich die Sekretärin eines Linzer Spitals an die Presse.
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Symbolfoto.Foto: von Justin Sullivan / Getty Images
Epoch Times27. Juli 2016

Wegen ‘zu langen Wartezeiten’ habe sich der Junge lautstark beschwert, so eine Sekretärin eines Linzer Ordensspitals. Der Sohn einer Muslimin sei verärgert zum Aufnahmeschalter eines Linzer Spitals gekommen. Die Kollegin am Schalter habe versucht ihm die Situation zu erklären, worauf er sie bespuckte. Darauf habe ihn ein Pfleger der Ambulanz verwiesen, berichtet die Sekretärin gegenüber der “Kronen-Zeitung”.

Seine Mutter sei verärgert gewesen und wollte den gelegten Zugang für Infusionen wieder herausnehmen lassen. Dies habe der Pfleger erledigt, worauf Mutter und Sohn das Spital verlassen hatten.

Nur kurz darauf tauchte der Sohn erneut auf. Er war noch wütender und schrie nach dem Pfleger: „Wo ist der Pfleger? Ich zerreiße ihn in der Luft, diesen Hurensohn, ich (…) seine Mutter, wenn er meine Mutter noch einmal angreift“, erinnert sich die Sekretärin laut “Krone”.

Patientinnen verlassen fluchtartig das Spital

Danach seien mehrere Patientinnen aus der Ambulanz geflohen. Die Polizei sei gerufen worden. Sie kam, habe aber nur von „Beleidigung“ gesprochen, berichtet die Sekretärin. Man werde nichts weiter unternehmen, so die Polizei.

Die Belegschaft blieb geschockt und verängstigt zurück. Auch habe sich Wut breitgemacht, da man der Situation hilflos gegenüberstand.

Gewalt gegen Pfleger leider üblich

„Ich war selbst in den 1990er-Jahren Pfleger. Gewalt und Übergriffe durch Patienten gab es immer schon”, so Branko Novakovic. Wie der Zentralbetriebsrat des Kepler Uni-Klinikums betont, seien vor allem alkoholisierte Patienten das Problem. Der Beruf sei kein Honiglecken, das müsse man klar sagen.

Einer Befragung von 2013 bestätige dieses Bild. Von 226 Schülerinnen in der Krankenpflege berichten 60 Prozent von körperlicher Gewalt. Noch üblicher sind verbale Übergriffe (90 Prozent). Hauptsächlich seien Pflegekräfte von derartigen Übergriffen betroffen (78 Prozent), so eine weitere Studie aus dem Jahr 2010. Doch auch Ärzte und Therapeuten seien immer wieder Opfer solcher Attacken. (dk)



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