Präsident des EU-Forschungsrates tritt inmitten von Corona-Pandemie zurück

Mauro Ferrari, Vorsitzender des EU-Forschungsrates, ist zurückgetreten. Der Wissenschaftler führte unter anderem „das völlige Fehlen von Koordinierung der Gesundheitspolitik der Mitgliedstaaten“ und „die allgegenwärtigen einseitigen Grenzschließungen“ als Gründe an.
Titelbild
EU-Flaggen am Berlaymont-Gebäude, dem Hauptsitz der Europäischen Kommission in Brüssel.Foto: Zhang Cheng/XinHua/dpa/dpa
Epoch Times8. April 2020

Der Präsident des Europäischen Forschungsrates (ERC), Mauro Ferrari, ist inmitten der Corona-Krise zurückgetreten. Ferrari habe am Dienstag mit sofortiger Wirkung seinen Rücktritt eingereicht, bestätigte die EU-Kommission am Mittwoch auf Anfrage.

Die „Financial Times“ hatte zuvor Ferraris Rücktrittserklärung veröffentlicht. In der Erklärung warf er dem ERC vor, dass er als wichtigster Geldgeber für europäische Forschungsprojekte die Wissenschaft zur Bewältigung der Corona-Pandemie nicht genügend finanziert habe.

Anti-Corona-Programm des Wissenschaftlers wurde abgelehnt

Sein Vorschlag für ein spezielles Programm zur Bekämpfung von COVID-19 sei vom Direktorium des ERC abgelehnt worden, beklagte Ferrari in dem Schreiben. Er habe argumentiert, dass jetzt nicht der Zeitpunkt sei, sich „übermäßig Sorgen um die Feinheiten“ von verschiedenen Ansätzen der Wissenschaftsförderung zu machen. Stattdessen müsse man schnell „mit den besten Waffen“ gegen „diesen gewaltigen Feind“ angehen.

Zudem zeigte sich der Wissenschaftler grundsätzlich enttäuscht von der Krisenreaktion der EU. Er führte unter anderem „das völlige Fehlen von Koordinierung der Gesundheitspolitik der Mitgliedstaaten“ und „die allgegenwärtigen einseitigen Grenzschließungen“ als Gründe an.

Bedauern über den Rücktritt seitens der EU-Kommission

Die EU-Kommission bedauerte den Rücktritt des ERC-Präsidenten „in diesem frühen Stadium seines Mandats und in diesen Zeiten einer beispiellosen Krise, in der die Rolle der EU-Forschung eine Schlüsselrolle spielt“.

Mauro Ferrari war erst im Mai vergangenen Jahres ernannt worden und hatte sein Amt zu Beginn dieses Jahres angetreten.

Ferrari habe sich nicht an den „unabhängigen Charakter“ des ERC gewöhnen können, erklärte der EU-Abgeordnete Christian Ehler (CDU), der im Europaparlament für Wissenschaftsfinanzierung zuständig ist. „Dies sollte jedoch nicht als Argument dienen, um dem ERC oder der EU vorzuwerfen, dass sie nicht genug tun.“

Tatsächlich würden mehrere ERC-Stipendiaten in Bereichen arbeiten, „die sich auf die aktuelle Situation anwenden lassen und zum Verständnis und zur Eindämmung des Ausbruchs beitragen könnten“, erklärte Ehler weiter.

Ferraris Vorschlag für ein „Anti-Corona-Programm“ habe hingegen der rechtlichen Grundlage des ERC widersprochen. Er habe vom „forschungsgetriebenen Ansatz des ERC“ abweichen wollen, um stattdessen „Augenwischerei in der Öffentlichkeitsarbeit zur Corona-Krise“ zu betreiben.

Der Europäische Forschungsrat (englisch European Research Council, Abkürzung: ERC) ist eine Institution zur Finanzierung von Grundlagenforschung. Der Rat wurde durch die Europäische Kommission als Teil des Programms Ideen gegründet, seit 2014 läuft das aktuelle Forschungsrahmenprogramm „Horizon 2020“. (afp/sza)



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