+++ UPDATE +++ 98% der Stimmen ausgezählt – Kroatiens Präsidentin trifft in Stichwahl auf Ex-Regierungschef

Rund 3,8 Millionen Menschen wählen heute in Kroatien einen neuen Präsidenten. Erste Ergebnisse werden ab 20.00 Uhr erwartet, es wird vermutlich zu einer Stichwahl kommen.
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In einem Wahllokal in Zagreb, 22. Dezember 2019.Foto: DENIS LOVROVIC/AFP via Getty Images
Epoch Times22. Dezember 2019

+++ UPDATE +++ 22:45 Uhr

Im Rennen um die Präsidentschaft in Kroatien treffen die konservative Amtsinhaberin Kolinda Grabar-Kitarovic und der ehemalige sozialdemokratische Regierungschef Zoran Milanovic in einer Stichwahl aufeinander. Das ergaben die offiziellen Teilergebnisse nach der ersten Wahlrunde am Sonntag.

Wie die Wahlkommission am Abend nach Auszählung von knapp 98 Prozent der Stimmen mitteilte, lag Milanovic in der ersten Runde mit 29,5 Prozent in Führung. Grabar-Kitarovic kam demnach auf 26,7 Prozent.

Umfragen hatten im Vorfeld der ersten Wahlrunde ein enges Rennen zwischen Grabar-Kitarovic, Milanovic und dem nationalistischen Sänger und Geschäftsmann Miroslav Skoro vorausgesagt. Die Stichwahl findet am 5. Januar statt.

+++ Update — 20: 20 UHR

Der frühere sozialdemokratische Regierungschef Kroatiens, Zoran Milanovic, liegt bei der Präsidentschaftswahl in dem Land vorne. Wie Nachwahlbefragungen der Sender HRT und Nova TV am Sonntag zeigten, kam Milanovic in der ersten Runde auf 29,58 Prozent der Stimmen. Er liegt damit vor der konservativen Amtsinhaberin Kolinda Grabar-Kitarovic mit 26,38 Prozent und dem nationalistischen Sänger und Geschäftsmann Miroslav Skoro mit 24,1 Prozent.

Nicht mit eingerechnet wurden bislang die Stimmen von rund 170.000 Wählern im Ausland. Diese könnten entscheiden, auf wen Milanovic in der Stichwahl trifft.

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Kurz vor Kroatiens Übernahme der EU-Ratspräsidentschaft haben in dem Balkanstaat am Sonntag Präsidentschaftswahlen stattgefunden. Die konservative Amtsinhaberin Kolinda Grabar-Kitarovic bewarb sich um eine zweite Amtszeit.

Umfragen sagten ein enges Rennen mit ihren stärksten Herausforderern, dem nationalistischen Sänger und Geschäftsmann Miroslav Skoro und dem früheren sozialdemokratischen Regierungschef Zoran Milanovic, voraus. Eine Niederlage von Grabar-Kitarovic würde die konservative Regierung schwächen.

Die Wahllokale öffneten am Morgen für die rund 3,8 Millionen stimmberechtigten Bürger. In der Hauptstadt Zagreb trotzten Bürger heftigem Regen, um ihre Stimme abzugeben. Um 19.00 Uhr sollen die Wahllokale schließen. Erste Ergebnisse werden ab 20.00 Uhr erwartet. Es wurde damit gerechnet, dass im Rennen um das weitgehend repräsentative Amt eine Stichwahl am 5. Januar nötig wird.

Grabar-Kitarovic oder Skoro?

Grabar-Kitarovic ist seit 2015 Präsidentin. Die 51-Jährige wird von der Mitte-rechts-Partei HDZ unterstützt, die seit Kroatiens Unabhängigkeit 1991 das Land die meiste Zeit regierte.

Ihre Abschlusskundgebung hatte die Amtsinhaberin am Freitag an einem symbolträchtigen Ort abgehalten: Die Stadt Vukovar im Osten des Landes ist wegen ihrer Belagerung durch serbische Soldaten während der Jugoslawien-Kriege Sinnbild von Kroatiens Leiden während des Konflikts in den 90er Jahren.

Grabar-Kitarovics Auftritt wurde als Werben um nationalistische Wähler gewertet, bei denen der Volkssänger und Geschäftsmann Skoro punkten kann. Der 57-Jährige, der als unabhängiger Kandidat antrat, hat unter anderem versprochen, Soldaten an der Grenze zu stationieren, um Migranten fernzuhalten.

Außerdem sprach er sich für die Begnadigung von verurteilten Kriegsverbrechern aus. Laut einer letzten Umfrage vor dem Urnengang kann Skoro mit 18 Prozent der Stimmen rechnen.

Linksgerichteter Milanovic rechnet sich Chancen aus

Durch die Spaltung des rechten Lagers zwischen Anhängern von Grabar-Kitarovic und Skoro sieht wiederum der linksgerichtete Ex-Regierungschef Milanovic Chancen auf einen Sieg. In jüngsten Umfragen lag der 53-Jährige Kopf an Kopf mit der Amtsinhaberin: Beide können demnach mit rund 24 Prozent der Stimmen rechnen.

Eine Niederlage von Grabar-Kitarovic wäre nach Einschätzung von Experten ein Rückschlag für den gemäßigten HDZ-Regierungschef Andrej Plenkovic. Seine Regierung übernimmt am 1. Januar für sechs Monate die EU-Ratspräsidentschaft. Der Urnengang gilt überdies als Stimmungstest vor der Parlamentswahl im kommenden Herbst. (afp)



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