Rettungsschiff „Aquarius“ in Spanien eingetroffen

Die 620 Migranten an Bord der "Aquarius" wurden auf mehrere Schiffe verteilt, nun erreicht die "Aquarius" mit 106 Migranten an Bord den Hafen von Valencia. In Valencia standen 2320 Helfer bereit, um die Menschen aufzunehmen, darunter 470 Dolmetscher.
Titelbild
Flagge von SpanienFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times17. Juni 2018

Im Mittelmeer hat das Rettungsschiff „Aquarius“ nun Spanien erreicht. Es legte am Sonntagvormittag im Hafen von Valencia an. 106 Migranten waren an Bord.

Zuvor war bereits das italienische Marineschiff „Dattilo“ in Spanien eingetroffen. Es hatte nach Angaben des Roten Kreuzes 247 Flüchtlinge an Bord. Als das Schiff am Hafen anlegte, war an Bord Applaus zu hören. Zunächst gingen Ärzte mit Schutzanzügen auf das Schiff, um die Flüchtlinge untersuchen.

Gut vier Stunden später traf dann auch die „Aquarius“ in Valencia ein. Das italienische Marineschiff „Orione“ soll nach Schätzungen der spanischen Behörden gegen Mittag folgen.

Ursprünglich befanden sich 629 Migranten an Bord der „Aquarius“, die aus 26 großteils schwarzafrikanischen Ländern stammten. Sie waren von Hilfsorganisationen aus Seenot gerettet worden.

Sowohl Malta als auch Italien hatten dem Schiff am vergangenen Wochenende die Einfahrt verweigert. Nach zwei Tagen erklärte sich schließlich der neue spanische Regierungschef Pedro Sánchez dazu bereit, die Migranten in seinem Land aufzunehmen.

Vor der Überfahrt nach Spanien waren die „Aquarius“-Flüchtlinge auf drei Schiffe verteilt worden, wobei mehr als 520 Personen auf zwei italienische Schiffe kamen, während die übrigen Schiffbrüchigen auf der „Aquarius“ blieben.

Aufgefischt von französischer Hilfsorganisation

Die Flüchtlinge waren vor einer Woche bei verschiedenen Rettungsaktionen vor der libyschen Küste von der französischen Hilfsorganisation SOS Méditerranée aufgenommen worden. Die Migranten kamen nach Angaben von Ärzte ohne Grenzen aus 26 Ländern, darunter neben afrikanischen Ländern auch Afghanistan, Pakistan und Bangladesch.

In Valencia standen 2320 Helfer bereit, um die Menschen aufzunehmen, darunter 470 Dolmetscher. Am Hafen wurde ein riesiges Plakat mit der Aufschrift „Willkommen zu Hause“ in mehreren Sprachen aufgehängt, darunter Katalanisch und Arabisch.

Auch viele freiwillige Helfer kamen zum Hafen. „Die Leute melden sich für alles: Sie wollen übersetzen oder bieten eine Unterkunft an“, sagte der Künstler Johnson Tamayo, der als Freiwilliger beim Roten Kreuz arbeitet.

Wie die spanische Regierung am Samstag bestätigte, soll ein Teil der Flüchtlinge von der „Aquarius“ nach Frankreich weiterreisen, sofern sie das wollen und die Voraussetzungen für Asyl erfüllen.

Frankreich hatte Italiens Weigerung scharf kritisiert, das Hilfsschiff einlaufen zu lassen. Präsident Emmanuel Macron hatte Rom „Zynismus und Verantwortungslosigkeit“ vorgeworfen. (afp/dts)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion