Email, oder : Wie die Spreu vom Weizen trennen?

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(Bild - Gettyimages)
Von 31. März 2005

Wer einen mit Computer mit Internetanschluss schon über viele Jahre hinweg benutzt, wird sich vielleicht noch an die Zeiten erinnern können, als man noch jede empfangene Email interessiert gelesen hatte. Heutzutage kann man das kaum mehr behaupten. Einen signifikanten Anteil der Emails, die man bekommt, hat man weder angefordert noch ist man an ihnen interessiert: sogenannter Spam – kaum ein Internetbenutzer, der davon nicht betroffen ist. Währenddessen wird nach effizienteren Methoden geforscht, um Spam zu verhindern.

Email ist eigentlich schon ein Kommunikationsmedium, das älter ist, als viele erwarten würden. Es wurde schon 1965 entwickelt; damals allerdings noch, um mit anderen Benutzern auf einen sog. Großrechner Nachrichten auszutauschen. Mit der Entstehung des Internets ab 1969 (es hieß damals noch ARPANET und war in der Verbreitung sehr begrenzt) wurden Emails dann auch über das Internet verschickt. Im Jahre 1972 wurde der nunmehr weltbekannte „Klammeraffe“ als Notation zur Trennung von Benutzer- und Rechnernahmen eingeführt. Mit der Ausdehnung des Computereinsatzes in immer mehr Lebensbereiche hat sich zugleich die Email als eine sehr praktische Kommunikationsform entwickelt, die es erlaubt, einfach und billig mit anderen Personen zu kommunizieren.

Technik kann leider auch missbraucht werden

Mit der Zeit sind jedoch immer mehr Emails aufgetaucht, die man gar nicht bekommen wollte. Solche Emails werden als Spam bezeichnet. Kaum ein Internetbenutzer, der sich heutzutage nicht damit plagen muss. Hatte man früher noch viele Softwarewerkzeuge benutzt, um einem den Empfang einer Email möglichst auffällig anzuzeigen, so hat man sich dies, aufgrund der immer höheren Rate an Spam, bald abgewöhnt. Wer sind denn nun aber die Absender hinter solchen Emails? Zwei Kategorien sind dabei besonders lästig, bzw. gefährlich. Zum einen sind es Sender mit kommerziellen Interessen, die so auf billige Art eine große Verbreitung von Werbung erreichen. Zum anderen sind Absender jedoch auch sehr oft Viren, die sich selbständig an alle Email-Adressbucheinträge des Benutzers verschicken können, und sich so sehr rasant weltweit verbreiten.

Spam hat das Internet gebracht

Man kennt es ja aus eigener Erfahrung, unerwünschtes Werbematerial kann einem auch von der normalen Briefpost beschert werden. Und doch ist zwischen solcher Art von Spam und der Form über das Internet ein großer Unterschied: nämlich die Kostenstruktur. Bei herkömmlichen Postsendungen muss ja der Sender für alle Kosten aufkommen, während beim Internet es genau umgekehrt ist. Der Internetbenutzer zahlt bereitwillig für seinen Internetzugang und die zu ihm übertragenen Daten. Somit fallen einem professionellen Spammer kaum Kosten an, wenn er viele Millionen von Emails abschickt.

Technisches Wettrüsten

Da das Phänomen Spam per Email immer schlimmere Formen annimmt, hat man auch damit begonnen, immer effizientere Techniken zu deren Vermeidung zu entwickeln. So werden etwa in zentralen Datenbanken Informationen darüber gesammelt, welche Absenderadressen schon einmal negativ als Spammer aufgefallen sind. Zugleich gibt es konfigurierbare Email-Filter, die unerwünschte Emails schon anhand ihrer Informationen zu erkennen versuchen. Natürlich hat all dies auch die Kreativität der Spammer gefordert, und es werden beispielsweise bewusst „Rechtschreibfehler“ in Email-Texte eingebaut, sodass sie für den Menschen noch sinngemäß lesbar bleiben, Email-Filter sich davon aber täuschen lassen. Zusätzlich versenden Spammer ihre Emails immer öfters über Rechner, welche eigentlich Internet-Serviceanbietern gehören, ein Umstand, der das Ausfiltern per Absenderadresse schwieriger macht.

Aktuelle Trends

Man hat schon längst erkannt, dass das Problem von Spam über das Internet, von den geringen Kosten für das Senden einer Email herrührt. Lösungsvorschläge, wonach man, wie bei herkömmlicher Post, ein gewisses Entgelt für das Senden einer Email verlangen solle, stießen jedoch auf viel Widerstand. Daher ist man derzeit dabei, Methoden zu entwickeln, womit das Senden von Emails durch Rechenzeit bezahlt wird, beispielsweise, in dem man ein mathematisches Problem lösen muss, und so das Versenden der Email geringfügig verzögert. Solch eine Verzögerung soll für den Einzelanwender kaum merkbar sein, bei Massenversand von Emails aber zu immensem Rechenbedarf führen. Bleibt nur zu hoffen, dass solche Techniken möglichst bald praktisch einsetzbar sein werden, und wir unsere wertvolle Zeit wieder für bessere Dinge als wie das Löschen von Spam-Emails verwenden können…



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