Schäuble findet im Brexit etwas Gutes: „Alle, die vom Frexit oder Italexit geträumt haben, sind plötzlich verstummt“

Die EU wird das Brexit-Abkommen nicht nochmal neu verhandeln, erklärt der EU-unterhändler Barnier. Wolfgang Schäuble kann derweil dem Brexit etwas Gutes abgewinnen.
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Wolfgang Schäuble findet etwas Gutes im Brexit - die restlichen EU-Staaten würden nun erkennen, was sie an der EU haben.Foto: Christopher Furlong/Getty Images
Epoch Times8. Februar 2019

Für Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) hat der Austritt Großbritannien aus der Europäischen Union nicht nur Nachteile.

„Ich hätte mir sehr gewünscht, dass die Briten in der EU bleiben, aber wenn der Brexit wenigstens dazu führt, die verbleibenden Mitglieder zu vereinen, dann hätte er auch etwas Gutes gehabt“, sagte Schäuble der neuen Ausgabe der „Wirtschaftswoche“.

Der Abschied der Briten zeigt auf einmal, was wir an der EU haben.“

„Alle Stimmen, die vom Frexit oder Italexit geträumt haben, sind plötzlich verstummt“, sagte Schäuble mit Blick auf mögliche EU-Austritte Frankreichs oder Italiens.

Schäuble hält es für möglich, dass die Briten ihren Austritt zu einem späteren Zeitpunkt revidieren könnten. „Wer weiß, vielleicht kehren die Briten ja eines Tages zur EU zurück“, sagte er.

Ich halte das im Kern für ebenso wenig ausgeschlossen wie vielleicht irgendwann einmal einen Beitritt der Schweiz.“

Gegenwärtig erscheine ihm „der Austrittsvertrag die einzige sinnvolle Option, die den Schaden so gut wie möglich begrenzt“, sagte der CDU-Politiker mit Blick auf die Verhandlungen zwischen der EU und Großbritannien. „Kommt dieser Deal nicht, kann es sehr ruppig werden“, fügte er hinzu.

EU-Vertrag wird nicht erneut verhandelt

Kurz vor seinem Treffen mit dem britischen Brexitminister Steven Barclay hat EU-Unterhändler Michel Barnier zog eine rote Linie für die Gespräche. „Ich werde mir anhören, wie die Briten ihren Austrittsplan umsetzen wollen“, twitterte er. Und weiter:

Die EU wird das Abkommen dazu nicht nochmal neu verhandeln. Ich bestätige aber gern erneut unsere Bereitschaft, die gemeinsame politische Erklärung nach den Vorgaben des Rates zu überarbeiten.“

Barclay und Barnier wollen sich am Montagabend in Straßburg treffen.

(dpa/afp)

 



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