Schottlands Regierungschefin: Johnson als Premierminister eine „Horrorvorstellung“

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Schottlands Regierungschefin Nicola Sturgeon.Foto: Jane Barlow/PA Wire/dpa
Epoch Times21. Juni 2019

Für die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon ist der frühere britische Außenminister Boris Johnson als Premierminister eine „Horrorvorstellung“. Johnson sei in den Augen der meisten Schotten „vollkommen ungeeignet“, sagte Sturgeon dem „Spiegel“ laut Vorabmeldung vom Freitag. Andererseits werde eine Wahl Johnsons die schottische Unabhängigkeitsbewegung stärken. Sie sei sich „sicher“, dass es noch vor Ablauf der Legislaturperiode in Schottland ein zweites Unabhängigkeitsreferendum geben werde.

Johnson tritt im Rennen um die Nachfolge der britischen Premierministerin Theresa May gegen den amtierenden Außenminister Jeremy Hunt an. Beim fünften Wahlgang der Tory-Abgeordneten hatte er am Donnerstagabend 160 Stimmen bekommen. Hunt bekam 77 Stimmen. Umweltminister Michael Gove schied mit 75 Stimmen aus.

Entscheidung liegt bei 160.000 Parteimitgliedern

Der neue Vorsitzende der Tories soll bis Ende Juli gekürt sein, die Entscheidung treffen nun die 160.000 Parteimitglieder. Er wird dann auch Regierungschef und Nachfolger von Premierministerin May.

Sturgeon sagte, Johnson sei einer der Hauptgründe für den dramatischen internationalen Ansehensverlust des Vereinigten Königreichs. Johnson habe „als Außenminister seine Inkompetenz und seine mangelnde Redlichkeit eindrucksvoll zur Schau gestellt“, sagte die 48-Jährige dem „Spiegel“.

„Er hat Schwule beleidigt. Er hat muslimische Frauen lächerlich gemacht. Die meisten dürften Schwierigkeiten haben, sich vorzustellen, wie so jemand als Premierminister Menschen miteinander versöhnen will“, sagte Sturgeon.

Die Regierungschefin und Vorsitzende der Schottischen Nationalpartei (SNP) ließ offen, ob sie nach dem Vorbild Kataloniens gegen den Willen der britischen Regierung ein Unabhängigkeitsreferendum abhalten würde. Aber jeder neue Premierminister müsse sich im Klaren darüber sein, wie „illegitim und undemokratisch“ es wäre, den Schotten die Abstimmung darüber zu verweigern, sagte Sturgeon. Sie sei sich im Übrigen sicher, dass die EU Schottland trotz eines erheblichen Haushaltsdefizits „mit offenen Armen empfangen“ würde. (afp)



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