Schwedens Grüne in der Krise: Drei Islamisten in eigenen Reihen

Innerhalb weniger Tage gab es Skandale um drei Parteimitglieder, die radikal-islamische Ansichten offenbart oder verdächtige Kontakte gepflegt hatten. Nun denkt Parteichefin Åsa Romson über Rücktritt nach. Die Partei steht in der Kritik, unterwandert worden zu sein.
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Schwedens Grünen-Chefin Romson erlangte internationale Bekanntheit, als sie wegen Verschärfung des Asylrechts weinte.Foto: Screenshot Youtube
Epoch Times4. Mai 2016

Åsa Romson ist nicht nur Parteivorsitzende der schwedischen Grünen, sondern auch Vizeregierungschefin des rot-grün regierten Landes. Am Dienstag dachte sie erstmals laut über Rücktritt nach, berichtet die österreichische „Presse“.

Grund dafür: In Schweden flogen in den vergangenen Wochen drei Grüne-Politiker auf, die radikal-islamische Positionen vertraten oder Kontakte zu Islamisten pflegten.

Den ersten Skandal verursachte Schwedens türkischstämmiger Wohnungsminister Mehmet Kaplan. Er hatte mit Vertretern der türkischen „Grauen Wölfe“ zu Mittag gegessen und Fragwürdiges geäußert: Er verglich schwedische Jihadisten im Syrien-Krieg mit den Freiheitskämpfern des Zweiten Weltkriegs, so die Presse. Auch kamen Bilder in Umlauf, die Kaplan und andere Grüne mit einer Geste der Muslimbruderschaft zeigten.

Grünen-Chefin Åsa Romson, machte alles noch schlimmer, als sie versuchte in einem Fernsehinterview den Schaden zu begrenzen: Sie bezeichnete die Terroranschläge vom 11. September als Unfälle. Kurz danach korrigierte sie sich und verurteilte die Anschläge.

Kurz darauf weigerte sich der Grüne Yasri Khan einer Fernsehjournalistin die Hand zu geben – weil sie eine Frau ist. Ein Skandal. Sogar Ministerpräsident Stefan Löfven schaltete sich ein und erklärte, in Schweden "gibt man Männern und Frauen die Hand". Khan trat daraufhin aus der Partei aus und forderte mehr Toleranz gegenüber seinem Glauben.

Als drittes fiel der Lokalpolitiker Kamal al-Rifai aus Malmö durch Kontakt zu einem bekannten Salafisten auf. Al-Rifei lud laut der Zeitung „Sydsvenskan“ gemeinsam mit dem vermeintlichen „Mentor Osama bin Ladens“, Salman al-Ouda, zu einer Gala für syrische Kinder. Al-Ouda distanziert sich zwar von Terrorgruppen, fordert aber weiterhin die friedliche Durchsetzung der Scharia.

"Undemokratische Ansichten ignoriert"

In Schweden wird nun diskutiert, inwieweit die Grünen bei ihren Integrations-Bemühungen gegenüber Muslimen von Extremisten infiltriert wurden. Dies sehen kritische Stimmen so, wie zum Beispiel Lars Nicander von der schwedischen Militärhochschule. Gegenüber dem Sender TV4 sagte er: "Menschen, die der Muslimbruderschaft nahestehen, die eine islamistische Partei ist, haben offensichtlich bei den Grünen Fuß gefasst". Auch zog Nicander Parallelen zur Sowjetunion, die einst versucht habe, Organisationen im Westen zu infiltrieren.

In unserem Bemühen um eine vielfältige und multikulturelle Gesellschaft haben wir undemokratische Ansichten ignoriert", erklärt Gulan Avci, Stadträtin in Stockholm und Mitglied der oppositionellen Liberalen laut Welt.

Die Parteiführung der Grünen bemühte sich seit vergangener Woche um Aufklärung. Es gebe keine Hinweise auf einen Einfluss von Islamisten in der Partei, hieß es. Dennoch sei ein Neustart nötig, um Umweltthemen wieder stärker in den Mittelpunkt zu rücken. (rf)



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