Schweinepest in Rumänien – Minister empört mit Aussage: „Schweine werden verbrannt – wie in Auschwitz“

Der rumänische Agrarminister hat mit einem Auschwitz-Vergleich Empörung ausgelöst. Jetzt entschuldigt er sich.
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Wildschweine, die an Tankstellen weggeworfene Essensreste fressen, sorgen für eine Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest.Foto: Fredrik von Erichsen/Symbol/dpa
Epoch Times27. Juli 2018

Der rumänische Agrarminister Petre Daea hat mit einem Auschwitz-Vergleich Empörung ausgelöst. Der Minister hatte mit Blick auf die Schweinepest in Rumänien das Verbrennen erkrankter Schweine in Zusammenhang mit dem Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau gebracht: „Schweine werden verbrannt, das ist außerordentliche Arbeit, das ist wie Auschwitz.“

Nach empörter Kritik und Rücktrittsforderungen entschuldigte sie Daea am Donnerstag in Bukarest und beteuerte, er hab „niemanden beleidigen“ wollen.

„Ich respektiere alle Mitglieder der jüdischen Gemeinde“, erklärte Daea. Er habe lediglich versucht, die wegen der afrikanischen Schweinepest „schwierige Situation“ rumänischer Schweinezüchter zu beschreiben. „Ich habe nie jemanden beleidigt. Ich habe nur meinen Schmerz ausgedrückt“, sagte der Minister.

Seine Äußerungen fielen am Dienstag in einem Fernsehinterview. Dacian Ciolos, der ehemalige Ministerpräsident Rumäniens, sagte daraufhin, es sei „inakzeptabel, die Verbrennung von Schweinen mit einer Welttragödie zu vergleichen“. Ciolos gehört zur Opposition, die den Rücktritt von Daea forderte.

Auch die israelische Botschaft in Rumänien brachte ihre „Bestürzung und Betroffenheit“ über den Vorfall zum Ausdruck. „Wir hoffen, dass so eine Assoziation auf einen Mangel an detaillierten Informationen über den Holocaust und Auschwitz zurückgeht, ohne die Absicht, das Andenken von Millionen Opfern zu entehren“, erklärte die Botschaft.

Der rumänische Nationalrat zur Bekämpfung von Diskriminierung gab an, Ermittlungen gegen Daea einleiten zu wollen. Die Äußerungen des Agrarministers erzeugten ein „feindseliges Klima, das alle demütigt, die sich an den Holocaust erinnern“, erklärte der Ratsvorsitzende Csaba Asztalos der Nachrichtenagentur AFP.

Auschwitz-Birkenau war im Zweiten Weltkrieg das größte Vernichtungslager der Nationalsozialisten. Etwa 1,1 Millionen Menschen wurden dort ermordet, die meisten waren Juden. Auch 80.000 nicht-jüdische Polen, 25.000 Sinti und Roma sowie 20.000 sowjetische Soldaten wurden in dem Lager ermordet, das die sowjetische Rote Armee am 27. Januar 1945 befreite. (afp)



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