Schweiz schickt Flüchtlinge heim: 189 mal Asylstatus aberkannt

2015 verloren 189 Migranten in der Schweiz ihren Asylstatus. Dieser Rekordwert ist auf ein schärferes Vorgehen der Behörden zurückzuführen. Der Bund ahndet Missbräuche stärker als früher. Weitere Verschärfungen sind geplant.
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SymbolfotoFoto: Sean Gallup / Getty Images) ankommen
Epoch Times4. Juli 2016

Das Staatssekretariat für Migration in der Schweiz hat letztes Jahr 189 Flüchtlingen den Asylstatus aberkannt, weil sie in ihr Heimatland gereist waren oder mit deren Behörden Kontakt gehabt hatten. Dies berichtet die Neue Züricher Zeitung. 2010 lag die entsprechende Zahl der Aberkennungen bei 85, im Jahr 2012 bei 35. 

Vor allem Migranten aus Eritrea haben in der Schweiz den Ruf, zu Unrecht als Flüchtlinge anerkannt zu werden. Sie würden immer wieder zurück in ihr Heimatland reisen um Verwandte zu besuchen, Geschäfte zu tätigen oder um Urlaub zu machen.

Dieser Umstand werde von Politikern, wie dem Nationalrat der Schweizerische Volkspartei (SVP) Thomas Aeschi, FDP-Präsidentin Petra Gössi und Gerhard Pfister, Präsident der Christlichdemokratische Volkspartei (CVP), sowie der Aargauer Regierungsrätin Susanne Hochuli, heftig kritisiert, schreibt die NZZ.

Das Problem, dass anerkannte Flüchtlinge in ihr Heimatland reisen, besteht demnach tatsächlich. Aber nach Angaben des Staatssekretariats für Migration (SEM) stammen diese weniger aus Eritrea sondern eher aus anderen Ländern, so das Blatt.

Von den 189 Migranten die in 2015 ihren Status in der Schweiz verloren, sind demnach 63 Iraker, 21 aus Vietnam, 20 aus Bosnien Herzegowina, 17 aus der Türkei, 14 aus Tunesien und nur 7 aus Eritrea.

Für das SEM wäre es oft schwierig die Missbräuche nachzuweisen, da viele Flüchtlinge nicht direkt, sondern über Nachbarstaaten und mit ganz verschiedenen Verkehrsmitteln in ihr Heimatland, reisen würden, so die Zeitung. In den aufgeführten 189 Fällen habe es das SEM jedoch als erwiesen angesehen, dass diese Personen in ihr Heimatland gereist wären, oder Kontakt mit den Behörden ihrer Heimat aufgenommen hätten. 

In Zukunft plant die Schweiz eine sogenannte Beweislastumkehr. Dann müssen Migranten im Verdachtsfall selbst beweisen, dass sie nicht in ihre Heimat gereist sind. Deswegen könnte es künftig zu noch mehr Ausweisungen in der Schweiz kommen. (dk)



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