Sea-Eye nimmt Rettungsmissionen im Mittelmeer wieder auf

"Der Deal der europäischen Länder mit der libyschen Küstenwache ist unverantwortlich", erklärte Sea-Eye-Chef Michael Buschheuer. Die Regensburger Organisation Sea-Eye will ihre Rettungsmission im Mittelmeer wieder aufnehmen.
Titelbild
Flüchtlinge aus Libyen auf dem Weg nach Europa.Foto: David Ramos/Getty Images
Epoch Times10. September 2017

Die Regensburger Hilfsorganisation Sea-Eye will ihre seit rund einem Monat ausgesetzte Rettungsmission im Mittelmeer wieder aufnehmen. Die beiden Schiffe „Sea-Eye“ und „Seefuchs“ sollten künftig in einem Bereich von 70 bis 90 Seemeilen vor der libyschen Küste eingesetzt werden, teilte die Organisation am Samstag mit.

Sea-Eye hatte die Rettungsmission Mitte August ausgesetzt, nachdem die von der EU unterstützte libysche Küstenwache eine Sperrzone vor der eigenen Küste angekündigt, Hilfsorganisationen gedroht oder Helfer sogar beschossen hatte.

Sea-Eye erklärte daraufhin, den Einsatz gegenüber den Crews nicht mehr verantworten zu können.

Link: Sea Eye setzt Einsätze im Mittelmeer ebenfalls aus – Libyen lässt Schiffe nicht mehr an seine Küste

Der Einsatz erfolge nun in einem Bereich von 70 bis 90 Seemeilen vor der libyschen Küste, „um so der fortdauernden Bedrohung durch die libysche Küstenwache Rechnung zu tragen und die Sicherheit der Crews nicht zu gefährden“, hieß es am Samstag.

„Der Deal der europäischen Länder mit der libyschen Küstenwache ist unverantwortlich“, erklärte Sea-Eye-Chef Michael Buschheuer. „Sie lassen es zu, einen völkerrechtswidrigen Zustand zu tolerieren“. Die Helfer seien es „Menschen in Not schuldig, vor Ort zu bleiben und zu retten, wann immer es nötig“ sei.

Auf der Webseite marinetraffic.com kann der Standort der Schiffe nachverfolgt werden – sofern sie, wie im Flüchtlingskodex von Italien gefordert, ihr Radar anlassen. (afp/ks)

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