Skopje: Mazedonien heißt nun offiziell Nordmazedonien

Das kleine Balkanland Mazedonien hat sich offiziell in Nordmazedonien umbenannt. Die Verfassung wurde entsprechend verändert.
Titelbild
Ein Blick auf Skopje's zentralen Platz am 6. Februar 2019.Foto: ROBERT ATANASOVSKI/AFP/Getty Images
Epoch Times12. Februar 2019

Mazedonien heißt seit Dienstag offiziell Nordmazedonien. Die Umbenennung sei mit der Veröffentlichung einer entsprechenden Verfassungsänderung im Amtsblatt in Kraft getreten, teilte die Regierung in Skopje mit. Die Vereinten Nationen würden in den kommenden Tagen über den neuen Landesnamen offiziell in Kenntnis gesetzt.

Mit der Umbenennung wird ein Schlussstrich gezogen unter einen jahrzehntelangen Streit zwischen Griechenland und seinem nördlichen Nachbarn. Der Konflikt reicht ins Jahr 1991 zurück, als die ehemalige jugoslawische Teilrepublik ihre Unabhängigkeit erklärte und für sich den Namen Mazedonien wählte. Aus Sicht Griechenlands ist der Name Mazedonien jedoch Teil des griechischen Nationalerbes und suggeriert einen Anspruch auf die nordgriechische Provinz Makedonien.

Im vergangenen Juni hatten sich Athen und Skopje auf den neuen Landesnamen Neumazedonien geeinigt. Das Parlament in Skopje hatte der Verfassungsänderung für die Umbenennung am 11. Januar zugestimmt, zwei Wochen später billigten auch die griechischen Abgeordneten das Abkommen.

Einem Beitritt zur Nato, der bislang von Athen blockiert worden war, steht damit nichts mehr im Wege. Das Land hofft zudem auf eine Aufnahme in die EU.

Mazedonien wird Mitglied der Nato

Im Beisein des mazedonischen Außenministers Nikola Dimitrow unterzeichneten die Botschafter der 29 Nato-Staaten am 6. Februar 2019 in Brüssel das Beitrittsprotokoll für das Land. Nun müssen die Nato-Mitglieder den Beitritt auf nationaler Ebene ratifizieren. Die ehemalige jugoslawische Teilrepublik dürfte dann spätestens 2020 das 30. Mitglied der Militärallianz werden.

Griechenland hatte die Aufnahme in die Nato wegen des Streits um den Staatsnamen jahrelang blockiert. Grund war die gleichnamige griechische Provinz Makedonien. Im Juni vergangenen Jahres konnten sich beide Seiten einigen und vereinbarten im sogenannten Prespa-Vertrag, dass sich das Land künftig „Republik Nordmazedonien“ nennt.

Die Umbenennung sei nun „eine Frage von Tagen“, sagte Mazedoniens Außenminister Dimitrow. Er betonte, der nun eingeleitete Nato-Beitritt seines Landes sei „nicht unvermeidlich“ gewesen und „noch nicht einmal wahrscheinlich“. Er würdigte dabei auch die „Führungsstärke“ des griechischen Regierungschefs Alexis Tsipras, der die Einigung im Namensstreit gegen massive innenpolitische Widerstände möglich gemacht hatte.

(dpa/afp)



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