Spanien: Abgeordnete fordern Umbettung von Francos Gebeinen

Die spanische Abgeordnetenkammer hat heute die Entfernung der Gebeine des Diktators Francisco Franco aus dessen Mausoleum bei Madrid gefordert.
Titelbild
Die Basilika im Valle de los Caídos (Tal der Gefallenen) und zugleich Francisco Francos Mausoleum.Foto: PHILIPPE DESMAZES/AFP/Getty Images
Epoch Times11. Mai 2017

Die spanische Abgeordnetenkammer hat am Donnerstag die Entfernung der Gebeine des Diktators Francisco Franco aus dessen Mausoleum bei Madrid gefordert.

Für den von den Sozialisten eingebrachten Text mit der entsprechenden Aufforderung an die Regierung gab es am Donnerstag 198 Ja-Stimmen und eine Stimme dagegen. Die Abgeordneten der rechtskonservativen Volkspartei (PP) von Ministerpräsident Mariano Rajoy enthielten sich.

In dem Text heißt es, das Mausoleum solle „nicht länger ein franquistischer und nationalkatholischer Erinnerungsort“ sein, sondern ein öffentlicher Raum zur Versöhnung.

Es geht dabei auch um die Umsetzung eines Gesetzes, das eine angemessene Ehrung der Opfer der Franco-Diktatur vorsieht. Die Regierung ist allerdings nicht verpflichtet, der Aufforderung der Abgeordneten zur Umbettung Folge zu leisten.

Das umstrittene Mausoleum im 50 Kilometer von Madrid entfernten Valle de los Caídos (Tal der Gefallenen) ist für Franco-Anhänger eine Pilgerstätte, die sich dort an dessen Todestag einfinden.

Der Militärdiktator ließ die Anlage von republikanischen Zwangsarbeitern für die Opfer des spanischen Bürgerkriegs (1936 bis 1939) bauen.

Franco wurde nach 36-jähriger Herrschaft 1975 in der Basilika beerdigt, ebenso wie sein Rivale José Antonio Primo de Rivera, der 1933 die faschistische Falange gründete. Dessen Gebeine sollten nach Auffassung der Abgeordneten ebenfalls aus der Basilika entfernt und an einem diskreteren Ort der riesigen Anlage bestattet werden. (afp)

 



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