Tag der Arbeit: Linke fordert europaweiten Kampf gegen Lohn- und Sozialdumping

Lohn- und Sozialdumping ist laut der Linkspartei ein Problem in Europa. Deswegen muss dagegen europaweit gekämpft werden, fordert sie.
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Die Linkspartei fordert eine europaweite Offensive gegen Lohn- und Sozialdumping.Foto: Jens Büttner/dpa
Epoch Times1. Mai 2019

Zum Tag der Arbeit hat die Linkspartei eine europaweite Offensive gegen Lohn- und Sozialdumping gefordert. Nötig sei ein europäischer Mindestlohn, der oberhalb von 60 Prozent des mittleren Entgelts im jeweiligen Mitgliedsland liege, sagte Linken-Fraktionsvize Susanne Ferschl der Nachrichtenagentur AFP.

Aktuell nutzten Unternehmen das Sozial- und Wohlstandsgefälle zwischen dem Westen und dem Osten Europas aus, um Arbeits, Lohn- und Sozialstandards zu unterlaufen. Dadurch würden die Bürger „zu Konkurrenten innerhalb der EU“, sagte Ferschl.

22,4 Prozent der europäischen Gesamtbevölkerung von Armut bedroht

Die Linken-Arbeits- und Sozialexpertin verwies auf die jüngsten Zahlen der europäischen Statistikbehörde Eurostat, denen zufolge in Europa knapp 113 Millionen Menschen von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht seien. Dies entspreche einer Quote von 22,4 Prozent der Gesamtbevölkerung.

In Deutschland waren nach Eurostat-Zahlen etwa 15,5 Millionen Menschen – oder 19 Prozent – von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht. Die Eurostat-Zahlen beziehen sich auf das Jahr 2017. Die europaweiten Gesamtzahlen der Armutsgefährdeten sind seit 2012 leicht rückläufig.

Ferschl: „Brauchen in Europa gleichwertige Lebens- und Arbeitsverhältnisse“

Ohne eine Angleichung der Sozialstandards in Europa werde die Zahl der gefährdeten Bürger allerdings nicht ausreichend zurückgehen, warnte Ferschl. „Wir brauchen in Europa gleichwertige Lebens- und Arbeitsverhältnisse“, sagte sie zu AFP. Nur so sei „sozialer Zusammenhalt und politische Stabilität zu gewährleisten“.

Nach Kriterien der Eurostat-Behörde gelten Menschen in Europa dann als von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht, wenn mindestens eine der folgenden drei Lebenssituationen zutrifft: Ihr Einkommen liegt unter der Armutsgefährdungsgrenze, ihr Haushalt ist von erheblicher materieller Entbehrung betroffen oder sie leben in einem Haushalt mit sehr geringer Erwerbsbeteiligung. (afp)



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