Großdemo der Separatisten in Katalonien

Zehntausende Separatisten der spanischen Konfliktregion Katalonien sind zur Unterstützung ihrer politischen Führer erneut auf die Straßen gegangen.
Titelbild
Ein Heißluftballon mit der katalanischen Flagge.Foto: David Ramos/Getty Images
Epoch Times15. Juli 2018

In Barcelona haben am Samstag tausende Menschen gegen die juristische Verfolgung von Anführern der katalanischen Unabhängigkeitsbewegung demonstriert. An dem Protestzug für die in Spanien inhaftierten oder ins Exil geflohenen Politiker beteiligte sich auch der katalanische Regionalpräsident Quim Torra.

„Jede Minute, die unsere Gefangenen im Gefängnis sind und nicht zu Hause bei ihren Familien, ihren Freunden, ist eine echte politische Unanständigkeit und wir werden das nicht zulassen“, sagte Torra, bevor der Protestzug in der katalanischen Hauptstadt sich am Abend in Bewegung setzte.

Die spanischen Behörden hatten kürzlich neun inhaftierte katalanische Unabhängigkeitsbefürworter aus ihren Zellen in der Nähe von Madrid in ihre Heimat Katalonien verlegt. Damit wollte die Zentralregierung offenbar Spannungen abbauen, den Demonstranten reicht dies aber nicht. Sie hielten Transparente mit Aufschriften wie „Freiheit für politische Gefangene“ hoch und schwenkten katalanische Flaggen.

Auch dem ehemaligen katalanischen Regionalpräsidenten Carles Puigdemont, der bei der Durchreise durch Deutschland kurz vor Ostern kurzzeitig inhaftiert worden war, droht in Spanien Haft. Den Weg für seine Auslieferung hatte am Donnerstag das schleswig-holsteinische Oberlandesgericht in Schleswig frei gemacht. Puigdemont  darf demnach wegen des Verdachts der Veruntreuung öffentlicher Gelder an die spanischen Behörden überstellt werden.

Eine Auslieferung wegen Rebellion erklärte das deutsche Gericht allerdings für unzulässig. Auf dieser Grundlage könnten nun die neun in Spanien inhaftierten katalanischen Politiker argumentieren, wenn nicht einmal der damalige Regionalpräsident wegen Rebellion angeklagt werden könne, dürften sie auch nicht deswegen verurteilt werden.

Puigdemont hatte im Oktober das umstrittene Unabhängigkeitsreferendum in Katalonien abhalten lassen, obwohl die Abstimmung von der spanischen Justiz als illegal eingestuft worden war. Nach der Volksabstimmung rief die Regionalregierung einseitig die Unabhängigkeit Kataloniens aus, wurde daraufhin aber von Madrid abgesetzt. Mehrere Monate stand Katalonien unter Zentralverwaltung. (afp)



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