Tausende Serben demonstrieren erneut gegen Präsident Vucic
In Belgrad gingen gestern tausende Menschen auf die Straße, um gegen "die Gewalt" des serbischen Präsidenten Aleksandar Vucic und seiner Regierung gegen Opposition und Medien zu protestieren.

Die „Stoppt die blutigen Hemden!“-Demonstration. 15. Dezember 2018, Belgrad.
Foto: OLIVER BUNIC/AFP/Getty Images
Tausende Menschen haben am Abend in Belgrad in Serbien gegen die Regierung von Aleksandar Vucic demonstriert. Das berichtet das Nachrichtenportal „danas.rs“.
Unter dem Motto „Stoppt die blutigen Hemden!“ war die Opposition bereits am Samstag vor einer Woche auf die Straße gegangen, um gegen die aus ihrer Sicht von der Regierung tolerierte Gewaltanwendung gegen Kritiker zu protestieren.
Die Demonstranten versammelten sich bei starkem Schneefall im Zentrum der Hauptstadt und trugen Plakate mit Aufschriften wie „Vucic – Dieb“, „Sie lügen, sie stehlen … ich bin so wütend“ oder der Frage „Wie lange muss Serbien das Böse aushalten?“
Angeführt wurde die Demonstration von mehreren Oppositionsführern, darunter Ex-Außenminister Vuk Jeremic und der Belgrader Bürgermeister Dragan Djilas. Viele Teilnehmer trugen Trillerpfeifen und Hupen – wie bei den Massenprotesten in den 90er Jahren gegen den früheren serbischen Machthaber Slobodan Milosevic.
Hintergrund des Protestes ist ein Angriff auf den Vorsitzenden der Serbischen Linken, Borko Stefanovic, im November in Krusevac. Das Oppositionsbündnis Allianz für Serbien (SZS), dem unterschiedlichste Parteien angehören, vermutete, dass es sich bei den Angreifern um Anhänger von Vucics Serbischer Fortschrittspartei (SNS) handelte. Die Regierung weist die Vorwürfe zurück.
Es war die erste große Demonstration der Opposition seit dem Frühjahr 2017, als nach dem Wahlsieg von Vucic tausende zumeist junge Serben auf die Straße gegangen waren. Seine Kritiker werfen ihm vor, autoritär zu regieren und die Opposition, die Medien und die Zivilgesellschaft mundtot zu machen. (afp/dpa)
Kommentare
Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.
0
Kommentare
Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.