Terrorgefahr in Europa: EU verlangt von Slowenien Begründung für Stopp von verschärften Grenzkontrollen

Als Reaktion auf die Terrorgefahr müssen seit Freitag an den EU-Außengrenzen auch alle EU-Bürger systematisch kontrolliert und ihre Informationen mit Fahndungsaufrufen und Datenbanken der Sicherheitsbehörden abgeglichen werden. Slowenien hatte dies wegen an seiner Grenze zu Kroatien am Wochenende aber wieder ausgesetzt.
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Slowenischer Grenzübergang zu Kroatien.Foto: JURE MAKOVEC/AFP/Getty Images
Epoch Times10. April 2017

Die EU-Kommission hat von Slowenien eine umfassende Begründung für die Aussetzung gerade erst eingeführter verschärfter Grenzkontrollen im Schengenraum verlangt.

Es gebe zwar die Möglichkeit, die Überprüfung aller EU-Bürger vorerst auf Stichproben zu begrenzen, sagte eine Kommissionssprecherin am Freitag. „Ausnahmen sind aber nur möglich, wenn es keine negative Wirkung auf das Sicherheitsniveau gibt.“ Diese Risikobewertung müsse Slowenien schnellstmöglich liefern. Zudem berief Brüssel ein Sondertreffen der Mitgliedstaaten ein.

Als Reaktion auf die Terrorgefahr müssen seit Freitag an den EU-Außengrenzen auch alle EU-Bürger systematisch kontrolliert und ihre Informationen mit Fahndungsaufrufen und Datenbanken der Sicherheitsbehörden abgeglichen werden. Slowenien hatte dies wegen stundenlanger Staus im Urlaubsverkehr an seiner Grenze zu Kroatien am Wochenende aber wieder ausgesetzt und laut Innenministerium nur noch Reisende aus Drittstaaten kontrolliert.

Die EU-Kommission suche mit den betroffenen Staaten nach „den besten Lösungen im Rahmen des EU-Rechts“, sagte die Kommissionssprecherin der Nachrichtenagentur AFP. Deshalb habe sie für Anfang der Woche ein „Sondertreffen der Experten der Mitgliedstaaten“ einberufen. Die Kommission erwarte, dass „ein Mitgliedstaat, der Ausnahmen an bestimmten Grenzabschnitten einführen möchte, die verlangte Risikobewertung so schnell wie möglich erstellt“.

Die EU-Innenminister hatten die Änderung vor gut einem Jahr in der Folge der Pariser Anschläge vom November 2015 beschlossen. Verhindert werden soll insbesondere, dass aus Europa stammende Dschihad-Kämpfer unerkannt aus Syrien oder dem Irak zurückkehren und dann in der EU Anschläge verüben.

Dem Schengenraum gehören 26 Länder an, 22 EU-Staaten sowie Norwegen, Island, die Schweiz und Liechtenstein. Innerhalb des Schengenraums gibt es grundsätzlich keine Kontrollen zwischen den Mitgliedstaaten, kontrolliert wird normalerweise nur an den Außengrenzen. (afp)



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