Messerattacke in Brüssel: Somalier als Täter identifiziert

Der getötete Angreifer in Brüssel wurde als gebürtiger Somalier identifiziert. Er war den Behörden nicht als Islamist bekannt.
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Polizisten am 25. August 2017 nach der Messerattacke in Brüssel.Foto: LAURIE DIEFFEMBACQ/AFP/Getty Images
Epoch Times26. August 2017

Nach zwei Messerattacken gegen Sicherheitskräfte in Brüssel und London gehen die Ermittler von einem Terroranschlag aus. Der getötete Angreifer in Belgien wurde am Samstag als gebürtiger Somalier identifiziert, er war den Behörden nicht als Islamist bekannt.

Er hatte wie auch der Täter von London „Allahu Akbar“ (Gott ist der Größte) gerufen. Bei den fast zeitgleichen Attacken wurden insgesamt vier Sicherheitskräfte leicht verletzt.

Zwei Koran-Ausgaben und Waffenattrappe bei Angreifer gefunden

Die belgische Staatsanwaltschaft nahm Ermittlungen wegen „versuchten terroristischen Mordes“ auf. Der Angreifer war am Freitagabend im Zentrum von Brüssel mit einem Messer auf Soldaten losgegangen und hatte „Allahu Akbar“ gerufen, bevor er von den Soldaten erschossen wurde.

Bei dem Toten wurden zwei Koran-Ausgaben gefunden sowie eine Waffenattrappe. Einer der Soldaten wurde nach Angaben des Brüsseler Bürgermeisters Philippe Close an der Hand verletzt.

Somalier: Seit 2004 in Belgien – seit 2015 belgischer Staatsbürger

Die Ermittler identifizierten den Täter inzwischen als gebürtigen Somalier, der seit 2015 die belgische Staatsbürgerschaft hatte. Der 1987 geborene Mann war 2004 nach Belgien eingewandert. Er wurde im Februar erstmals wegen Körperverletzung aktenkundig. Über eine mögliche Verbindung zu Terrorgruppen ist der Polizei bisher nichts bekannt.

Londoner Attentäter: Staatsbürgerschaft noch nicht bekannt

In London nahm die Anti-Terror-Einheit von Scotland Yard Ermittlungen auf. Die Polizei erklärte, der festgenommene Täter habe vor dem Angriff auf Polizisten vor dem Buckingham-Palast ebenfalls wiederholt „Allahu Akbar“ gerufen.

Er habe ein rund 1,20 Meter langes Schwert benutzt und sei von den Sicherheitskräften mit Reizgas unschädlich gemacht worden. Bei dem Angriff wurden die drei unbewaffneten Polizisten leicht verletzt.

Der 26 Jahre alte Täter wurde am Samstag weiter verhört. Nach Angaben der Ermittler stammt er aus Luton nördlich von London, wo Durchsuchungen angeordnet wurden.

Er war am Freitagabend gut zwei Stunden nach dem Angriff von Brüssel vor dem Palast von Königin Elizabeth II. im Londoner Zentrum vorgefahren und hatte in der Nähe eines Polizeifahrzeugs angehalten, bevor er seine Waffe zückte. Die Queen befand sich zu diesem Zeitpunkt in Schottland.

Erhöhte Alarmstufe in Europas Großstädten

In Brüssel und London sind nach einer Serie islamistischer Anschläge strikte Sicherheitsvorkehrungen in Kraft. In Brüssel gilt eine erhöhte Alarmstufe, seit im März 2016 bei zwei Anschlägen am Flughafen und in einer Metrostation 32 Menschen getötet und hunderte weitere verletzt wurden. Dazu bekannte sich die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS).

In London wurden zuletzt im Juni sieben Menschen bei einem Anschlag getötet. Die Täter rasten zunächst mit einem Lieferwagen auf der London Bridge in die Menge, dann stachen sie in einem Ausgehviertel mit Messern auf Passanten ein.

Im Mai hatte sich zudem ein Selbstmordattentäter bei einem Konzert in Manchester in die Luft gesprengt und 22 Menschen mit in den Tod gerissen. Zu beiden Taten bekannte sich die IS-Miliz.

Samstagabend: Großkundgebung gegen den Terrorismus in Barcelona geplant

Der IS reklamierte auch die jüngsten Anschläge in Spanien für sich, bei denen vergangene Woche in Barcelona und Cambrils 15 Menschen getötet und mehr als 120 weitere verletzt worden waren.

Am Samstagabend ist in Barcelona eine Großkundgebung gegen den Terrorismus geplant, an der auch König Felipe VI. teilnehmen will. Bereits am Freitagabend hatten mehr als 16.000 Menschen in Cambrils gegen Extremismus demonstriert. (afp)

Mehr dazu:

Messerangriff auf Soldaten in Brüssel: Angreifer erschossen – Staatsanwaltschaft vermutet Terrorattacke

Mann nach Angriff auf Polizisten vor Buckingham-Palast festgenommen – Zwei Verletzte



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