Trauer und Anteilnahme nach tragischem Busunglück in Madeira

Das tragische Busunglück mit zahlreichen deutschen Todesopfern auf der portugiesischen Ferieninsel Madeira hat Bestürzung und Anteilnahme in Deutschland und Portugal ausgelöst. Außenminister Maas wollte noch am Donnerstag nach Madeira reisen.
Titelbild
Madeira-Unglück.Foto: STRINGER/AFP/Getty Images
Epoch Times18. April 2019

Das tragische Busunglück mit zahlreichen deutschen Todesopfern auf der portugiesischen Ferieninsel Madeira hat große Bestürzung und Anteilnahme ausgelöst. Bei dem Unfall am Mittwochabend nahe der Ortschaft Caniço starben nach Angaben der portugiesischen Behörden 29 deutsche Touristen, das Auswärtige Amt ging von „vielen Deutschen“ unter den Opfern aus. Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) wollte noch am Donnerstag zum Unglücksort reisen. Portugals Regierung ordnete eine dreitägige Staatstrauer an.

Nach Angaben der Nélio-Mendonça-Klinik in Madeiras Hauptstadt Funchal waren unter den 29 Toten 17 Frauen und zwölf Männer im Alter zwischen 40 und 60 Jahren. Zuvor hatten die Inselbehörden von elf Männern und 18 Frauen gesprochen. 27 Menschen wurden demnach verletzt, unter ihnen waren nach Medienberichten auch der portugiesische Fahrer und die portugiesische Reiseführerin. Vier Verletzte befanden sich nach Krankenhausangaben am Donnerstag noch auf der Intensivstation.

Der Unfall auf der bei besonders bei Deutschen und Briten beliebten Urlaubsinsel ereignete sich aus zunächst ungeklärter Ursache nahe dem Dorf Caniço, das zur Gemeinde Santa Cruz gehört. Der Fahrer hatte offenbar in einer engen Kurve die Kontrolle über den mit mehr als 50 Passagieren besetzten Reisebus verloren, der daraufhin eine Böschung hinabstürzte und in ein Haus krachte.

Außenminister Maas kündigte an, sich ein Bild von der Lage vor Ort machen zu wollen. Mit ihm werde ein Team von Ärzten, Psychologen und Konsularbeamten des Auswärtigen Amtes nach Madeira fliegen. Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) sagte, die Bundesregierung sei in „intensiven Gesprächen“ mit den portugiesischen Behörden über eine Rückholung der verletzten Deutschen. Ein Medevac-Airbus der Luftwaffe sei bereits in Bereitschaft gestellt worden.

Braun bat um Verständnis dafür, dass die genaue Zahl der deutschen Opfer noch nicht mitgeteilt werden könne. Diese werde „auch aus Respekt vor den Angehörigen“ erst dann veröffentlicht, wenn alle Angehörigen informiert worden seien und Gewissheit über die Identität jedes Opfers bestehe. Angehörige können sich über eine eigens eingerichtete Hotline informieren (030-50003000).

Luftaufnahmen vom Unfallort zeigten das stark beschädigte Wrack des weißen Busses, das an einem Hang neben einem Gebäude liegt. Das Dach des Fahrzeugs ist teilweise eingedrückt, die Windschutzscheibe zerschmettert.

Alle Businsassen waren in der Hotelanlage Quinta Splendida in Caniço untergebracht. Nach portugiesischen Medienberichten liegt die Unfallstelle nur etwa 50 Meter von der Unterkunft entfernt. Eine Hotelmitarbeiterin sagte der Nachrichtenagentur AFP, die Verunglückten seien auf dem Weg zu einem Abendessen in Funchal gewesen.

Der Unfall habe sich „Sekunden“ nach Abfahrt des Busses ereignet, sagte eine deutsche Überlebende dem portugiesischen Fernsehsender TVI. Die Menschen seien „durch die Fenster geflogen“. Ihr Begleiter erzählte, der Bus habe bei hoher Geschwindigkeit eine Mauer gestreift und sich dann überschlagen. Die Hilfskräfte seien sehr schnell dagewesen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erklärte, sie denke mit Trauer und Bestürzung an „unsere Landsleute und alle Menschen, die von dem fürchterlichen Busunglück auf Madeira betroffen sind“. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Portugals Präsident Sousa und Regierungschef António Costa bekundeten ebenfalls ihre Anteilnahme. Portugals Regierung ordnete eine dreitägige Staatstrauen an.

Der Vizepräsident der Regionalregierung von Madeira, Pedro Calado, sagte, es sei noch zu früh für Aussagen zur Unfallursache. Der Bus sei fünf Jahre alt und noch vor kurzem zur Inspektion gewesen. Die Staatsanwaltschaft lässt den Unfall untersuchen, am Flughafen von Funchal wurde eine provisorische Leichenhalle eingerichtet. (afp)



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