Trotz internationaler Unsicherheiten: Die europäische Wirtschaft hält sich gut

Die EU-Kommission ist bei ihren Konjunkturprognosen vorsichtig, doch die europäische Wirtschaft halte sich trotz internationaler Unsicherheiten gut, sagte Wirtschaftskommissar Pierre Moscovici.
Titelbild
Einer der großen Containerhäfen.Foto: iStock
Epoch Times8. November 2018

Angesichts zunehmender Unsicherheit im internationalen Umfeld gibt sich die EU-Kommission bei ihren Konjunkturprognosen vorsichtig. Für die Eurozone korrigierte sie ihre Wachstumsprognose vom Sommer für das kommende Jahr von 2,0 Prozent auf 1,9 Prozent leicht herunter. Die europäische Wirtschaft halte sich dennoch gut, sagte Wirtschaftskommissar Pierre Moscovici am Donnerstag.

Die Kommission geht für 2019 von solidem Wachstum von mindestens einem Prozent in allen Mitgliedstaaten aus. Für Deutschland erwartet sie einen Zuwachs von 1,8 Prozent. In der Sommerprognose war noch von einem Anstieg des deutschen Bruttoinlandsproduktes (BIP) um 1,9 Prozent ausgegangen worden.

Das Wachstum lasse derzeit „schrittweise“ nach und Europa müsse sich auf „ein zunehmend unsicheres internationales Umfeld“ einstellen, warnte Moscovici. Auch Handelskonflikte und höhere Ölpreise trügen zu der Verlangsamung bei. Die Regierungen sollten entsprechende Vorkehrungen treffen, empfahl der Wirtschaftskommissar.

Gute Lage am Arbeitsmarkt erwartet

Nach Einschätzung der Kommission wird das Wachstum in den kommenden Jahren mehr von internen Faktoren getragen werden. Der private Verbrauch werde von steigenden Gehältern und steuerlichen Änderungen in einigen EU-Staaten profitieren. Die Lage am Finanzmarkt sei ebenfalls günstig.

Auch der Arbeitsmarkt wird sich demnach positiv entwickeln und die Arbeitslosenquote in der Eurozone voraussichtlich von 8,4 Prozent in 2018 auf 7,9 Prozent in 2019 sinken. Auch für Deutschland rechnet Brüssel mit einem weiteren Rückgang der bereits historisch niedrigen Arbeitslosigkeit.

Aus der Reihe fällt Italien, wo die Kommission von einem Anstieg der Staatsschulden in den nächsten zwei Jahren ausgeht. Sollte die Regierung in Rom an ihren aktuellen Plänen festhalten, würde die Neuverschuldung 2019 um 2,9 Prozent und in 2020 um 3,1 Prozent des Bruttoinlandsprodukts steigen, warnte die Kommission.

Diese Prognose liegt deutlich über der Einschätzung der italienischen Regierung. Diese geht von einem Anstieg der Neuverschuldung um 2,4 Prozent im nächsten und um 2,1 Prozent im darauffolgenden Jahr aus.

Regierungschef Giuseppe Conte erklärte: „Italien ist keinesfalls ein Problem für die Eurozone, sondern wird zum Wachstum auf dem ganzen Kontinent beitragen.“ Am Freitag wird der Chef der Eurogruppe, Mário Centeno, zu einem Treffen mit Tria in Rom erwartet. (afp)



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